Haus Kluserstrasse

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4054 Basel,
Schweiz

Veröffentlicht am 18. April 2023
STUDIO OPREA Cristian Oprea + Kohnle Lee Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Kluserstrasse Bestand 2019 Kluserstrasse Detail Dach Detail Dachgauben Garten Terrasse Eingang Treppenhaus Küche Treppenhaus Kreativraum Bad Arbeitszimmer Kinderzimmer

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
12.2021

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
1
Grundstücksfläche
407 m²
Geschossfläche
482 m²
Nutzfläche
301 m²
Gebäudevolumen
1521 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
2,1 Mio. CHF
Parkplätze
1

Beschreibung

Das Projekt Haus Kluserstrasse ist eine Komplettsanierung eines bis dato beinahe unveränderten Einfamilienhauses aus den 1930er-Jahren. Gelegen in einem alten Basler Wohnquartier bestand es aus drei Baukörpern, die zusammen den Abschluss einer Gebäudezeile bilden.

Ausgangslage

Die Eingriffe in die Bausubstanz erfüllen die Ansprüche an ein zeitgenössisches Wohnhaus und ermöglichen eine Neukonzeption der Beziehungen mit der umgebenden Nachbarschaft, die zuvor vor allem durch eine schwerfällige Massivität zum Ausdruck kam.

Entwurfsidee

Um einen neuen Dialog mit der gebauten Umgebung zu schaffen und den Abschluss der Gebäudezeile zu betonen, wurde die bestehende Fassade beruhigt und herausspringende Gebäudeteile durch die neu eingeführte Aussendämmung zusammengefasst und in ihrer Längsrichtung mit der Ergänzung des Mansardendaches erweitert – eine Reduzierung der ursprünglich drei Volumen auf nun 2. Die Stirnseite der Zeile wird analog zur Bebauung der benachbarten Strassen durch einen Zusammenschluss der beiden seitlichen Mansardendächern betont und erhält durch die Reduktion der Öffnungen auf ein grosses, zweigeteiltes rundes Fenster einen neuen, markanten Abschluss. Durch seine Zweiteilung agiert es als hervorspringendes klassisches Dachfenster im Stadtbild und ermöglicht eine optimale Belichtung des dahinterliegenden Treppenhauses. Die verschachtelte Raumteilung im Erdgeschoss wurde neu konzipiert, um einen fliessenden, offenen Raum zu erzielen. Die Lasten der südöstlichen Fassaden werden mit einer neuen Abfangkonstruktion bestehend aus einem Unterzug und einer Stahlbeton-Stütze abgetragen. Dieses Element wird als zentraler Punkt in der neuen Raumgestaltung integriert. Durchgehende Schnitt-Beziehungen und eine Präzisierung der Grundrisse präsentieren eine nun klar organisierte Einteilung der Obergeschosse.

Projektierung

Um den Anforderungen einer jungen Familie gerecht zu werden, wurde das Bestandsgebäude weitestgehend entkernt und die Dachkonstruktion ertüchtigt. Bestehende Fassadenöffnungen wurden in Verbund mit der bestehenden Konstruktion zugemauert, während die neuen Öffnungen durch eine Verstärkung der Tragstruktur ermöglicht wurden. Eine neue abgehängte Kellerdecke wurde ausgeflockt und die nun erweiterte Dachkonstruktion gedämmt. Das Flachdach (inkl. neuem Oberlicht) wurde ebenfalls saniert und die Fenster durch Holz-Metallfenster ersetzt oder neu erstellt. Sanitär, Elektroinstallationen und Wärmeverteilung (Fussbodenheizung durchgängig ab EG) wurden erneuert. Zur Wärmeerzeugung wurde die bestehende Gas-Heizung durch eine Luft-Wärmepumpe ersetzt, mit Neuem gartenseitigem Luftein- und austritt. Sämtliche Oberflächen wurden saniert oder durch Leichtbauwände neu erstellt.

Realisierung

Die schlichte Materialität der Aussenhülle, ein Zusammenspiel von kleineren Betonelementen, Metall und Holz wird dominiert durch grosszügige sandartige Putzflächen: Die tragende Bestandsfassade wurde nach ihrer vollständigen Dämmung mit einem körnigen, pigmentierten, mineralischen Putz versehen und an der Oberfläche in «Waschputztechnik» behandelt, um Zuschlagstoffe zum Vorschein zu bringen. Der Putz wurde gewählt, um den Bezug zur Nachbarschaft zu stärken, die zahlreiche ähnliche Beispiele aufweist und somit eine dem Ort angemessene, vertraute und solide Materialisierung bietet. Dunkle Holzmetallfenster betonen zusammen mit eloxierten Metallzargen die tiefen Fensterlaibungen und ermöglichen einen durchdachten Übergang der Putzfassade zu den Fenstern. Für die zu ertüchtigende Gartenmauer wurde ein grober Kellenwurf analog zur Nachbarschaft verwendet, um eine Abstufung von grob (Gartenmauer) zu fein (Fassade) zu generieren und somit eine fliesende Einheit mit dem Haus zu erreichen.

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