Hof & Hist

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7012 Felsberg,
Schweiz

Veröffentlicht am 21. März 2024
Modunita Architects SA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Südwestfassade Nordwestfassade 1. Obergeschoss Küche 1. Obergeschoss Wohnraum 1. Obergeschoss Terrasse Galerie

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
07.2022
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2

Beschreibung

Das Projekt Hof & Hist liegt in der Gemeinde Felsberg im Kanton Graubünden. Das historische Wohnhaus mit Heustall und einem nachträglich integrierten Zwischenbau war über die Jahre durch Anbauten erweitert und ergänzt worden. Modunita Architects haben mit gezielten Eingriffen ein zeitgemässes Ensemble geschaffen, das modernen Wohnkomfort bietet und sich harmonisch in den Dorfkern einfügt.

Ausgangslage

Vor der Sanierung war das Gebäude ein ungenutzter, völlig unbeheizter Heustall, der früher als landwirtschaftliches Gebäude diente. Das alte Steinmauerwerk und die bestehende Dachkonstruktion der Scheune waren wesentliche Elemente der Projektplanung und wurden beim Umbau berücksichtigt. Sie sollten erhalten, freigelegt und mit naturnahen und rohen Materialien aufgewertet werden. So wurde der Bestand mit Sichtbeton, massiven Lärchenholzbrettern, dunkler Holzschalung und Kupferblech ergänzt.

Entwurfsidee

Die Entwurfsidee bestand darin, die historischen Gebäude aufzuwerten und spätere Anbauten zurückzubauen. Das Wohnhaus blieb vollständig erhalten. Die bestehende Form der alten Scheune wurde in Firstrichtung verlängert, um eine harmonische Integration zu erreichen. Der Zwischenbau, der beide Gebäude verbindet, wurde rückgebaut und durch eine einfache Holzkonstruktion ersetzt. Durch diesen Eingriff und den schlichten Zwischenbau kommen die Hauptgebäude besser zur Geltung und behalten ihren ursprünglichen Charakter.
Die Scheune wurde in zwei Geschosse unterteilt. Der Zugang von der Strasse erfolgt über das Erdgeschoss, in dem sich früher das Tor befand. Hier befinden sich ein Gästezimmer mit Dusche und Toilette, ein Atelier mit Keller sowie der Technikraum. Im Obergeschoss befindet sich der Wohnbereich mit Küche und einem Gästezimmer mit Bad und Ankleide. Von hier aus gelangt man auf die überdachte Terrasse im Zwischenbau. Über dem Wohnraum befindet sich eine Galerie, die zum Verweilen einlädt.

Projektierung

Um eine nachhaltige Energieversorgung für das gesamte Haus sicherzustellen, wurde die neue Heizung mit einer Luftwärmepumpe realisiert, die das Gebäude nicht nur effizient heizt, sondern im Sommer auch kühlt. Ergänzend dazu wurde im Wohnzimmer ein Kaminofen installiert, der in der kalten Jahreszeit eine weitere Wärmequelle darstellt. Damit ist das Gebäude nahezu energieautark.
Die Aussenwände wurden im Bestand belassen, wobei im Erdgeschoss innen Porotherm-Dämmsteine vorgemauert wurden. Im Obergeschoss wurden die bestehenden Wände mit einer gedämmten Holzständerkonstruktion versehen. Die ursprüngliche Dachkonstruktion wurde weitgehend erhalten und teilweise ergänzt, wobei der Aufbau den heutigen technischen Standards entspricht. So entsteht ein harmonischer Kontrast zwischen Alt und Neu.
Um die graue Energie minimal zu halten, wurde in der Materialwahl nachhaltigen und natürlichen Baustoffen der Vorzug gegeben. Die Bauherrschaft legte besonderen Wert auf das nachhaltige Architektur. Einerseits wahrt der Erhalt des Gebäudecharakters das Ortsbild, andererseits wurden wichtige Elemente der Hofsituation aufgegriffen und neu interpretiert. Der Einbau neuer Schiebeläden vor der Glasfassade wertet die Gebäude auf. Sie bieten nicht nur Sichtschutz, sondern ermöglichen auch eine effektive Beschattung bei Sonneneinstrahlung.

Das Projekt von Modunita Architects wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.

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