Hofbebauung Hegenheimerstrasse
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Luca Selva AG Architekten ETH BSA SIA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2012
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Städtebau, Architektur, Aussenraum
Die Überbauungen der 1950er Jahre fassen einen Hof, der in seiner Struktur auf die 1880er-Jahre zurückgeht. Neben der nun überbauten ehemaligen Wasenmeisterei umfasst er auch das sogenannte «Hägemer Schlössli», das mit seinem charakteristischen Stufengiebel dem Ort zu einer starken Identität verhilft. Unterschiedliche Materialien, Mauerwerk, Holz, Metall und Brandmauern prägen den Ort.
Das Konzept sieht vor, einen volumetrisch gefassten Baukörper zu entwickeln, der durch zwei stark unterschiedliche Teile geprägt wird. Der Massstab und die addierte Typologie der bestehenden Hofbauten werden über die beiden unterschiedlichen Teile und deren unterschiedlichen Materialisierungen thematisiert. So ist der südliche Teil hart, hell, mit tiefliegenden Fenstern entwickelt, während sich der nördliche Teil weich, dunkel und mit aufgesetzten Fenstern zeigt.
Die addierte Typologie der Hofbauten wird mit dem Vorteil einer höchst effizienten Erschliessung für die insgesamt 21 Wohnungen verbunden. Sechs direkt vom Hof erschlossenen, verschränkt entwickelten 4½-Zimmer-Maisonnette-Wohnungen, stehen differenzierte und rollstuhlgängige 2½- (insgesamt 9)/3½- (insg. 3) und drei weiteren 4½-Zimmer-Wohnungen gegenüber, die als Gemeinsamkeit über eingezogene Loggien verfügen. Diese Vielzahl interessanter und unterschiedlicher Wohnungstypen ergänzt das Angebot in den bestehenden Strukturen der Genossenschaft und verhelfen dem neuen Wohnhaus zu einem hohen Nutzwert. Das kompakte Volumen mit effizienter Erschliessung führt zu höchst wirtschaftlichen Eckdaten.
Im Garten (Landschaftsarchitektur: August Künzel Landschaftsarchitekten AG) lebt die Geschichte des Ortes weiter, indem die vorgefundenen Elemente wie Brandwände oder Einfassungsmauern mehrheitlich erhalten wurden. Die unterschiedlich hohen und verschieden ausgebildeten Mauern umschliessen den neuen Gartenbereich, der aus einer grosszügigen Wiesenfläche und zwei orthogonalen Staudenbeeten besteht. Diese bilden den Übergang zwischen den privaten, leicht vertieften Sitzplätzen und dem gemeinschaftlichen Garten- und Aufenthaltsbereich. Das Element der orthogonalen Pflanzenflächen findet sich im Erschliessungsbereich wieder und gliedert das Platzgefüge vor den verschiedenen Hauseingängen.