Haus in Seen

 
8405 Winterthur,
Schweiz

Veröffentlicht am 13. Januar 2022
Markus Schietsch Architekten GmbH + Christiane Agreiter Architekten
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

HausinSeen_Lage von Osten HausinSeen_Ansicht Ost HausinSeen_Ansicht Nordost HausinSeen_Ansicht Sued HausinSeen_Ansicht Suedwest HausinSeen_Ansicht West HausinSeen_Bad_DG HausinSeen_Ess-und Wohnraum_EG HausinSeen_Essraum_EG HausinSeen_Fluegelraum_DG HausinSeen_Kueche_EG HausinSeen_Schlafzimmer_DG HausinSeen_Treppenraum_EG HausinSeen_Wohnraum mit Kaminofen_EG HausinSeen_Wohnraum_EG

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
10.2020

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
1
Grundstücksfläche
2887 m²
Geschossfläche
288 m²
Nutzfläche
211 m²
Gebäudevolumen
1036 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
1,4 Mio. CHF
Parkplätze
2

Beschreibung

Das Haus in Seen ist ein grosszügiges, aus einheimischem Holz erbautes Wohnhaus im Einklang mit der Geschichte des Ortes, dem umgebenden Landschaftsraum und den neuen ökologischen Anforderungen. Es folgt den traditionellen Typologien und transformiert sie in eine neue und eigenständige Wohnqualität.

Ausgangslage

Für den Entwurf des Ersatzneubaus ausserhalb der Bauzone bildeten die Auflagen des Kantons bezüglich Lage des Gebäudes, Grösse, Ausrichtung, Dachform, äussere Erscheinung und innere Ausgestaltung sehr enge Rahmenbedingungen.
Der Wunsch der Bauherrschaft war es, nach dem Auszug der beiden erwachsenen Kinder ein auf sie und ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Haus zu bauen.

Entwurfsidee

In Grundstruktur und Wesen folgt das Haus den traditionellen Typologien und den charakteristischen Merkmalen ortsüblicher Bauernhäuser, transformiert diese jedoch in eine neue zeitgenössische und eigenständige Wohnqualität. Prägendes Element ist hierbei das ausladende Satteldach, das auf der lang gezogenen Betontreppe an der Eingangsfassade und auf der Holzterrasse an der Gartenseite trockene Aufenthaltsorte schafft und so die räumliche Trennung zwischen Haus und Landschaft verschleift. So erhalten die Schlafräume im Obergeschoss unter dem grossen ausladenden Dach Intimität und Geborgenheit, während die Wohnräume im Erdgeschoss dank der grosszügigen Öffnungen nach aussen erweitert werden. An dieser einmaligen, ruhigen Lage mit Blick in die Weite wird das Haus nach aussen geöffnet und der Landschaftsraum dem Wohnen erschlossen. Im Inneren erinnert das kammerartige Raumprinzip an die klassischen Grundrisstypologien alter Bauernhäuser. Es werden klare Raumstrukturen geschaffen, die dann durch grosse Schiebe-, Falt- und Drehtüren zu einem grosszügigen und zusammenhängenden Raumerlebnis zusammengeführt und Raumabfolgen erlebbar gemacht werden.

Projektierung

Das Haus ist in Holzbauweise aus einheimischem Fichtenholz errichtet, die Kellerräume aus Sichtbeton und Sichtmauerwerk. Die Holzdecke ist aus Brettschichtholz, die Wände in klassischer Ständerbauweise ausgeführt. Die gesamte Holzkonstruktion wurde in Elementen gefertigt und in wenigen Tagen aufgerichtet. Die Aussenwände sind mit Holzwolle gedämmt und mit einer horizontalen Fichtenschalung verkleidet. Das Blechdach schafft einen Bezug zu den Landwirtschaftsgebäuden in der Umgebung.
Im Erdgeschoss wird die hölzerne Fichtenholzdecke mit einem einfachen geschliffenen Anhydritboden, hellen Wandflächen in Lehmputz und mit grossflächigen dunkelblaugrünen Holztüren kombiniert. Die grossen Türen verleihen dem Haus einen gewissen Grad an Öffentlichkeit. Die drei Schlafräume und der Flügelraum im Dachgeschoss werden an Dach und Wänden mit Fichtenplatten verkleidet, der Boden ist aus Eschenparkett. Die durchgehende Verwendung von Holz führt zu einer materiellen Homogenität, sodass die überhohen Proportionen und die so entstehenden räumlichen Qualitäten der Räume hervortreten. Die traditionelle Stülpschalung des hölzernen Fassadenkleides erhält durch den Rhythmus der vertikalen, stabilisierenden Abdeckleisten einen spezifischen Ausdruck.

192061510