Larix Lodge

 
39036 Stern/Badia,
Italien

Veröffentlicht am 19. Januar 2022
Christiane Agreiter Architekten
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Wohn- und Essraum in der Erdgeschosswohnung Lage Ansicht Südwest Winter Ansicht Nordost im Winter Ausblick aus der Dachgeschosswohnung Treppenhaus mit Kalkputz Schlafraum im Dachgeschoss Aussen- und Innenraum im Dachgeschoss Wohnraum im Obergeschoss Einbauten im Dachgeschoss Loft im Dachgeschoss Loggia im Dachgeschoss Kamin Querbezüge Ansicht Südwest im Sommer

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Str. Ninz 5 C, 39036 Stern/Badia, Italien
Projektkategorie
Fertigstellung
12.2019
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
3
Grundstücksfläche
418 m²
Geschossfläche
709 m²
Nutzfläche
415 m²
Gebäudevolumen
2400 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
1,4 Mio. CHF
Parkplätze
7

Beschreibung

Die Larix Lodge im Dolomitendorf La Villa zeigt ein modern konzipiertes Ferienhaus mit drei Apartments, das sorgsam in eine von traditioneller Bauweise geprägte Gegend gesetzt wurde. Der dreigeschossige Holzbau mit betoniertem Sockelgeschoss wurde aus regionalen, nachhaltigen Materialien konstruiert.

Ausgangslage

Seitens Bauherrschaft gab es keine Vorgaben ästhetischer Art. Vor Projekt­start fand eine Evaluierungsphase bezüglich des Tourismusmarkts in der Gegend statt. Ge­meinsam wurden die Woh­nungsgrössen und Anzahl Zimmer definiert, basierend auf der durch das örtliche Bau­gesetz erlaubten Wohnfläche. Auch die be­sonderen Angebote für die Gäste wurden gemeinsam erarbeitet: Holzkamin, Sauna in jeder Wohnung, Ski­-in Ski-­out sowie ver­schiedene Typologien von Aussenräumen.

Entwurfsidee

In Grundstruktur und Wesen folgt das Haus den traditionellen Typologien und den charakteristischen Merkmalen ortsübli­cher Bauernhäuser wie Satteldach, hölzernes Fassadenkleid, verspringende Aussenscha­lung und Kammerung im Innern. Es trans­formiert diese jedoch durch neue Farbgebungen, andere Proportionen oder neue Kontexte in eine zeitgenössische und eigen­ständige Qualität und Sprache. Der Baukörper beinhaltet drei vermietbare Ferienwohnungen, eine jeweils im Erd-, Ober- und Dachgeschoss. Jede der drei Ferienwohnungen öffnet sich nach Südwesten mit grossen Fensterfronten und eigenem Aussenraum zum Bergpanorama und bietet Ausblicke in alle Himmelsrichtungen. Das Haus öffnet sich auf allen Geschossen auf unterschiedliche Weise hin zur umgebenden Landschaft und schafft so spezifische, den Wohnungen zugehörige Aussenräume. Während der Erdgeschosswohnung eine Terrasse vorgelagert ist, zu welcher sich die grossen Schiebefenster öffnen, verfügt das Obergeschoss über eine Loggia, welche als Innen- und als Aussenraum genutzt werden kann: ein «4-Jahreszeiten-Zimmer». Die zum Dachgeschoss gehörige Freifläche liegt zum Teil verborgen hinter den Holzlamellen und hat den eher privaten Charakter eines in die Fassade eingeschnittenen Balkons - ein Rückzugsort mit Panoramablick auf eine der schönsten Bergkulissen der Welt. Jede Wohnung hat eine eigene Sauna, in der man nach einem Tag auf der Skipiste oder in den Bergen entspannen kann.

Projektierung

Natürliche Materialien aus der Region bestimmen den Charakter der Larix Lodge, insbesondere die namensgebende Lärche «Larix». Die gesamte Fassade wurde mit sägerauen, dunkel lasierten Lärchenholz verschalt. In den Innenräumen sind Fussböden, Wände und Decken aus weiss geölter Lärche, der natürliche Duft des Lärchenholzes erfüllt die hellen Räume. Ein Teil der Möblierung wurde speziell für das Haus entworfen und ebenfalls aus Lär­che gefertigt.
Traditionelle Materialien werden neu interpretiert, ergänzt oder farbig akzentuiert. Der konsequente Holzausbau durch einheimische Lärche im Innern erinnert an die Wohnstuben der Bau­ernhäuser und duftet auch so. Durch gewisse Details wie der Verarbeitung des Holzes, den präsenten Betonarbeitsplatten in den Küchen oder der dunklen Farbigkeit der Einbauten erhalten die Räume eine zeitgenössische Note. Die Bäder und Duschen sind mit Passeirer-Gneis gestaltet. Dem Treppenhaus geben kalkverputzte Wände und mit Zementspachtelung verkleidete Stufen einen rauen Charakter.

Realisierung

Es war eine Herausforde­rung, in dieser sehr ausdrucksstarken und ge­schützten Natur eine adäquate architektoni­sche Haltung zu entwickeln und das Projekt dann letztendlich gemäss detaillier­ten Vorstellungen und Plänen umzusetzen – in der Regel koordiniert von Zürich aus.

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