Schloss Crissier

 
1023 Crissier,
Schweiz

Veröffentlicht am 04. April 2024
Burckhardt Architecture SA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Chemin du Château 1, 1023 Crissier, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
06.2023
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
9
Grundstücksfläche
9790 m²
Geschossfläche
3203 m²
Nutzfläche
1760 m²
Gebäudevolumen
15'622 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
9,5 Mio. CHF

Beschreibung

Die 1626 gebaute, geschichtsträchtige Schlossanlage in Crissier wurde renoviert und zu einer zeigemässen Wohnnutzung umgebaut. Burckhardt Architektur haben das Ensemble aus Schloss, Nebengebäude und ehemaligem Stall instand gesetzt, historische und stilprägende Elemente bewahrt und zugleich neue Wohnräume erschlossen. Sowohl das historische Anwesen als auch seine Nebengebäude wurden vom Kanton Waadt als Baudenkmäler klassifiziert. Daher fand der gesamte Um- und Ausbau in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege statt. Historische Elemente wurden sorgfältig restauriert und neu in Szene gesetzt.

Ausgangslage

Das Erscheinungsbild zeugt von Umbauten und Ergänzungen: Die beiden Türme an der Südseite wurden 1750 hinzugefügt. Die wichtigsten Erweiterungen erfolgten Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Bau des Treppenturms mit Zinnenkranz an der Ostfassade und dem Treppengiebel an der Südostfassade des Schlosses. Die repräsentative Funktion wurde während der Transformation beibehalten: Die Villa mit Gutshof diente als Zweitwohnsitz der aus der Stadt stammenden Besitzer*innen. 1993 ging das Gebäude in den Besitz der Gemeinde Crissier über, die im Jahr 2020 den Umbau und die Renovierung in Angriff nahm.

Entwurfsidee

Bei der umfangreichen Sanierung und Erweiterung wurde das Gebäudeensemble an die zeigemässen Standards und Normen hinsichtlich Statik und Akustik sowie Wärme- und Brandschutz angepasst. Besonderes Augenmerk galt den Malereien, Holzvertäfelungen und Stuckarbeiten im Inneren des Schlosses. Handwerkliches Geschick war auch bei der Instandsetzung des historischen Dachstuhls, dem Neuaufbau und der Verstärkung der Parkettböden, den Schlosserarbeiten zur Restaurierung der Wintergärten sowie der Dach- und Putzinstandsetzung gefragt.

Projektierung

Durch die Sanierung und den Umbau des Schlosses und des Stalltraktes sind insgesamt neun Mietwohnungen entstanden: Im ehemaligen Stall wurde eine exklusive 5,5-Zimmerwohnung realisiert. Im Anbau befinden sich vier Maisonette sowie zwei Wohnungen im Dachgeschoss. Hier bietet der moderne Anbau an der Nordfassade zusätzlichen Platz für die vier Eingangsbereiche mit Treppenhaus und Lift. In den Obergeschossen des Schlosses sind zwei 5,5-Zimmerwohnungen entstanden. Im Erdgeschoss hat die Gemeinde Crissier einen grossen Kultur- und Ausstellungsraum vorgesehen.
Das Gestaltungsprinzip der Aussenräume ist darauf ausgerichtet, möglichst wenig in die bestehenden Grünflächen einzugreifen und die Qualitäten des historischen Parks aufzuwerten, ohne ihn in seiner Gesamtheit zu beeinträchtigen. Ein neuer öffentlicher Weg durch den Park ermöglicht Spaziergänger*innen, die Natur und den Blick auf das Schlossensemble zu geniessen.
Die offen gestalteten Aussenräume laden zum gemeinschaftlichen Austausch ein: Vor jeder Wohnung entstehen Rasenflächen als Gärten, die nicht abgetrennt sind. Spiel- und Gemeinschaftsflächen am Ende des Parks sind als Naturwiese angelegt. Ein gemeinsamer Spielplatz und Nutzgärten fördern das soziale Miteinander und schaffen einen Mehrwert für die Bewohner*innen. Gleichzeitig schaffen Sitzmöglichkeiten unter Bäumen kleine private Rückzugsorte.

Das Projekt von Burckhardt Architektur wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.

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