Kindergarten und Schule Birrwil

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5708 Birrwil,
Schweiz

Veröffentlicht am 23. Februar 2024
Brandenberger Kloter Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
04.2022
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Geschossfläche
2412 m²
Nutzfläche
2076 m²
Gebäudevolumen
4279 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
4,4 Mio. CHF

Beschreibung

Die Volksschule der Gemeinde Birrwil ist vom Kindergarten bis zur Primarschule mehrstufig aufgebaut. Die auf drei Standorte verteilte Schule sollte in einem Neubau zusammengeführt werden. Das dafür vorgesehene Areal liegt im Dorfzentrum hinter der Mehrzweckhalle. Im Westen durch einen Hang begrenzt, öffnet sich das zweistöckige Gebäude nach Norden der Umgebung. Das Schulhaus von Brandenberger Kloter Architekten präsentiert sich bescheiden, dockt rückseitig an den dominanten Hallenbau an und verzichtet auf eine eigene Adressbildung. Kindergarten und Schule schmiegen sich in die Böschung und lassen so den Blick in die Tiefe zur Landschaft offen. Ein vielfältig nutzbarer Raum im Zwischengeschoss verbindet Kindergarten und Primarschule. Die neue Schule nimmt sich zurück und punktet mit einem Gemeinschaftsraum, der zugleich Forum und Arena ist.

Ausgangslage

An leichter Hanglage mitten in Birrwil steht die Turnhalle mit Bühnenanlage. Hinter dem viergeschossige Baukörper aus den 1960er-Jahren erstreckt sich eine Sportwiese, die auf der Westseite durch eine Böschung und auf der Ostseite durch durch einen Grünfilter mit Ballfangzaun begrenzt ist. Nach Norden öffnet sich der Landschaftsraum mit Blick in die Tiefe über den Sportplatz hinweg. Die orthogonale Setzung spielt den Bereich als Pausenplatz, Hartplatz und Ankunftsort frei und stellt eine Verbindung zur Sporthalle her.

Entwurfsidee

Bei dem Neubau handelt es sich um eine konventionelle Massivbauweise in Scheiben- und Stützenbauweise. Eine tragende Längswand in der Gebäudemitte nimmt die Dachlasten auf, so dass die statische Struktur im Inneren gut ablesbar ist. Zusammen mit den Querwänden übernimmt sie die Horizontal-, Vertikal- und Torsionskräfte. Die Giebelwände dienen zusätzlich der Aussteifung. Das Schulgebäude versteht sich als weiterer Baustein des Turnhallenensembles, trägt die DNA des Bestandes in sich und fasst als zweites, gedrehtes Volumen den Aussenraum. In diesem Sinne und in Anlehnung an den Bestand wird ein Satteldach mit massiver Giebelfassade vorgeschlagen, das zudem problemlos in das Erdreich geführt werden kann.

Projektierung

Da sich die Thermik als starker und kostengünstiger Lüftungsmotor erwiesen hat, wurden zwei Lüftungshöfe in das Satteldach integriert. Von den kleinen Fensterflügeln an der Fassade strömt die Frischluft in Gebäude und stellt eine optimale Querlüftung und Nachtauskühlung sicher. Auf den Einsatz einer teuren Lüftungsanlage konnte daher verzichtet werden.
Über das Oberlicht im Firstbereich und die Fenster in der Westfassade gelangt natürliches Licht in die Innenräume bis ins Erdgeschoss. Das gleichmässig einfallende Tageslicht schafft eine angenehme Atmosphäre und reduziert den Einsatz von Kunstlicht.

Das Projekt von Brandenberger Kloter Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.

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