Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Am Ende eines dicht bebauten, über die Zeit gewachsenen Wohngebiets in Triesen plante die indra + scherrer ag einen Neubau, der vor dem Hintergrund einer eingehenden Situationsanalyse bewusst neue Wege einschlagen wollte. Da es sich schwierig gestaltete, sich baulich an etwas Verbindlichem zu orientieren, fiel die Entscheidung, mit diesem Mehrfamilienhaus ein wenig in die Zukunft zu deuten, ohne deswegen mit den umliegenden Gebäuden in Konkurrenz gehen zu wollen. Die spezielle Topografie und der benachbarte Bestand spielten dabei in der Entwurfsphase eine wichtige Rolle.
Die Bauherrschaft ist selbst technisch versiert und hat eine Vorliebe für die sichtbare Funktion. Dem trägt eine nachhaltige, vorgehängte Alucopondfassade mit bewusst hervorgehobenen, grösseren Befestigungen der Platten Rechnung. Die markant monochrome Farbgebung eröffnet zugleich enormen gestalterischen Freiraum. Das Spiel mit den Elementen und das Ausreizen der Funktion wurden zu treibenden kreativen Kräften der Detailplanung. Die hohe Funktionalität wird dabei bewusst an zwei Stellen prägnant durchbrochen – ebenfalls in spielerischer Manier, denn dort spielte die Funktion mal absolut keine Rolle.
Insgesamt vermittelt die Aussenhaut einen klar ablesbaren, technischen Charakter und hohe Stabilität. Es mutet fast so an, als wäre in Triesen ein Raumschiff gelandet. Die silberfarbene Fassade nimmt dabei die Farben der Umgebung auf und lässt den Baukörper förmlich mit der umliegenden Natur verschmelzen. Die gegebene Hanglage intensiviert das Thema Rheintalpanorama. Allerdings gestaltete sich das Diagonalgefälle des Hanges als eine Herausforderung. Eine Antwort darauf stellt in diesem Zusammenhang der leichte Verschub des Attikageschosses dar.
Das Hanggeschoss fängt die Topografie mit drei Garagen und grossen Kellern für jede Wohnung auf. In den beiden Obergeschossen und im Attika verteilen sich die Wohnungen. Dabei sind die Grundrisse stets mit Masterbedroom inklusive eingebauter Ankleide konzipiert und werden durch einen innenliegenden, grossen Wirtschaftsraum funktional geordnet.
Die besondere Herausforderung dieser Bauaufgabe lag in der Lage am Rand eines über Jahrzehnte gewachsenen, dicht bebauten Wohngebiets in Triesen – ohne klar erkennbare bauliche Orientierung. Statt sich an bestehende Formen zu klammern, suchte das Projekt bewusst nach neuen Wegen: Ein zukunftsweisendes Mehrfamilienhaus, das sich zurückhaltend in den Kontext einfügt, ohne in Konkurrenz zu treten. Die Entwurfsüberlegungen basierten auf einer genauen Analyse der Topografie und des umliegenden Bestands. Insbesondere das starke Diagonalgefälle des Hanges erforderte kreative Lösungen – etwa in Form eines leicht versetzten Attikageschosses.
Die Bauherrschaft, technisch versiert und mit einem Faible für sichtbare Funktion, prägte den Charakter des Hauses entscheidend mit. Daraus entstand eine markant technische, silberfarbene Alucobond-Fassade mit bewusst sichtbaren Befestigungen. Sie verleiht dem Baukörper eine klare Lesbarkeit, Stabilität und lässt ihn dennoch mit der Natur verschmelzen – beinahe wie ein gelandetes Raumschiff.
Im Inneren spiegelt sich der hohe Anspruch an Funktionalität und Wohnqualität in den durchdachten Grundrissen wider. Jede Wohnung verfügt über einen Masterbedroom mit integrierter Ankleide sowie einen großzügigen Wirtschaftsraum. Das Hanggeschoss nimmt die Topografie mit Garagen und großen Kellerbereichen auf.
Das Projekt steht exemplarisch für die Haltung des Büros indra + scherrer ag: technische Klarheit, spielerischer Umgang mit Form und Funktion sowie präzise Reaktionen auf komplexe Gegebenheiten. Aktuelle konstruktive und nachhaltige Prinzipien – wie die vorgehängte hinterlüftete Fassade – wurden nicht nur berücksichtigt, sondern gestalterisch in den Vordergrund gerückt. So wurde ein Bauwerk realisiert, das nicht nur auf den Ort, sondern auch in die Zukunft antwortet.
Das Projekt von wurde von indra + scherrer ag eingereicht und von Jeannine Bürgi publiziert.