Mehrfamilienhaus Via Sulten
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Mierta & Kurt Lazzarini Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2012
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Flims − ein ehemaliges Bergbauerndorf entwickelte sich kontinuierlich zum Kurort. In diesem Zuge wurde der Dorfkern sukzessive erweitert. Der unmittelbare Dorfkern ist grösstenteils geprägt von Holzbauten. In den Erweiterungszonen wurde diese homogene Struktur zugunsten einer baulichen Vielfalt nicht weitergeführt: Das Quartier um die Via Sulten ist geprägt durch eine heterogene Struktur. Es präsentiert sich in der Aufreihung unterschiedlichster Bauvolumina, welche in Grösse, Proportionen, Ausrichtung und Architekturgestaltung völlig unterschiedlich sind. Diese Diversität wird durch das Mehrfamilienhaus Crap la Tgina als homogenes Gebäude beruhigend ergänzt. Das Mehrfamilienhaus reagiert mit einem gesamtheitlich klaren und ruhigen Gebäudevolumen. Die Aussenwände sind untereinander abgewinkelt, sie bilden im Norden einen Eingangsbereich aus, im Süden spannen sie zwei Aussenbereiche für die unteren Wohnungen auf. Über diesen unregelmässigen Grundriss ist die Richtung des Giebels so gewählt, dass er zur Strasse hin sofort sichtbar ist, aber im Verlauf des Daches ändert er seine Richtung, sodass zwei Knicke entstehen. Der aus dem Grundriss und dem Firstverlauf resultierende Verlauf der Dachkante bricht den Baukörper und generiert eine lebendig verlaufende Dachkante.
Die Fassade ist in Kalksteinbeton materialisiert und nachträglich gestockt, so dass differenzierte Materialeigenschaften des Kalksteins wie Farbgebung und Oberflächenstruktur hervortreten. In diesem Mehrfamilienhaus befinden sich drei unterschiedlich grosse Wohnungen, die sowohl getrennt voneinander als auch miteinander genutzt werden können. Die Erschliessung erfolgt über die Nordweite und einem innen liegenden Treppenhaus. Jedes Zimmer dieser Wohnungen vermittelt durch seine Geometrie, Grösse und Ausrichtung einen anderen Raumeindruck: Von kleinen in sich gekehrten Schlafräumen bis hin zu einem zweigeschossigen Raum, in dem die asymmetrisch verlaufende Firstlinie sichtbar wird, reichen die Raumeindrücke.