Wohnhaus für Studierende

 
8820 Wädenswil,
Schweiz

Veröffentlicht am 22. März 2022
Hotz Partner AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Stud-Wohnen Ostfassade Stud-Wohnen Kontekt Stud-Wohnen Südfassade Stud-Wohnen Fassadenausschnitt Stud-Wohnen Nord/Westfassade Stud-Wohnen Verandas Stud-Wohnen WG Haus B Wohnen Stud-Wohnen WG Haus B Kochen/Essen Stud-Wohnen Haus B Wohnen/Bad Stud-Wohnen WG Haus B Dachgeschoss Stud-Wohnen Haus B WG DG/Treppenhaus Stud-Wohnen WG Haus B Studio Stud-Wohnen WG Haus A Stud-Wohnen WG Haus A Aussenbereich Stud-Wohnen WG Haus A Dachzimmer

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Meierhofstrasse 1-3, 8820 Wädenswil, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
08.2021
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
26
Grundstücksfläche
2704 m²
Geschossfläche
3400 m²
Nutzfläche
2400 m²
Gebäudevolumen
12'300 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
10,0 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
3
Parkplätze
5

Beschreibung

Entlang der prägnanten Hangkante, eingebettet zwischen See und Reben, wird das bestehende Hauptgebäude der ehemaligen Forschungsanstalt und heutige Weinbauzentrum mit zwei Bauten für studentisches Wohnen zum Ensemble ergänzt.

Ausgangslage

Die Bauaufgabe ein Studentenwohnhaus in Wädenswil zu formulieren, resultiert aus dem wachsenden Standort der ZHAW in Wädenswil. Ein Studentenwohnhaus bestehend aus Mehrzimmerwohnungen (Wohngemeinschaft mit max. vier Studierenden) mit gemeinsamer Küche und Aufenthaltsraum ist gemäss einer Studie der ZHAW die derzeit beliebteste Wohnform bei Studierenden.

Entwurfsidee

Der Bauplatz befindet sich in Wädenswil auf der oberen Hangkante des parallel zum See verlaufenden Höhenzuges, an der Kreuzung der Meierhofstrasse und der Schlossgasse. Beide Strassen sind Quartierstrassen, wo ausschliesslich Zubringerdienste gestattet sind. Nordöstlich wird die Parzelle von der Südostbahn begrenzt, südwestlich von den Rebhängen des Weinbauzentrums Wädenswil.
Die zwei Gebäude des neuen Bauensembles stehen auf einem gemeinsamen Sockel und sind so zueinander positioniert, dass ein Zwischenraum mit schöner Platzsituation aufgespannt wird. An diesem Ort wird ein Blickbezug von den im Süden gelegenen Rebflächen mit dem Schloss Wädenswil im Hintergrund hinweg über die Bahnlinie zur Dachterrasse der ZHAW und zum im Norden gelegenen See aufgebaut.
Der Kopfbau schafft als höheres Volumen eine Adressbildung gegen die Stadt Wädenswil und markiert den Zugang zum Ort. Der dahintergelegene, lang gezogene Baukörper reiht sich entlang der Meierhofstrasse auf. Der Kopfbau nimmt in seiner Gestalt und Ausformulierung den Bezug zur ehemaligen Scheune auf und interpretiert diese neu. Der Kopfbau schafft als höheres Volumen eine gute Adressbildung an dem Ort. Der zweite Baukörper reiht sich in die Komposition ein und bildet einen Abschluss. Für die bessere Einfügung in die Umgebung werden die Gebäude zwei- statt dreigeschossig mit Sockel organisiert.

Projektierung

In der Volumetrie weist der Kopfbau ein klassisches Satteldach auf. Das Gebäude findet seine Analogie in den traditionellen Scheunen und Bauernhaustypologien. Es ist ähnlich positioniert wie die bestehende Scheune, weist allerdings ein wesentlich grösseres Volumen auf. Der lang gestreckte Baukörper weist eine besondere Dachform auf. Das Dach wird aufgrund der baurechtlich beschränkten Fläche im Dachgeschoss (ein Drittel der Gesamtgrundstücksfläche) nur ungefähr zur Hälfte genutzt und bekommt dadurch im Profil eine besondere Ausformulierung der Schnittfigur. Über eine Abtreppung der Wohnung im ersten Obergeschoss und den überhohen Raum im Erdgeschoss werden sowohl Blickbeziehungen zum See als auch zum Schloss und den Anbaufeldern geschaffen.
Die Zugänge zu den Gebäuden erfolgen hangseits von Süden her. Es gibt eine grosszügige vorgelagerte Treppenanlage, die zu den Eingängen und zum Platz zwischen den Gebäuden führt. Das Wohnhaus wird über die vorgelagerte Veranda erschlossen.

Realisierung

Die Platzsituation zwischen den zwei Gebäuden mit Blick zum See, die grosszügige Verandaschicht mit Blick in die Reben und zum Schloss sowie der Garten im südöstlichen Teil des Grundstücks laden zum gemeinsamen Verweilen ein. Differenzierungen in der Nutzung der Flächen zeichnen die Qualität dieser Aussenräume aus. Der Platz mit Blick über die Dachterrasse der ZHAW zum See ist der öffentliche Kommunikationsort der Anlage. Eine Verbindung über die gedeckte Arkade zum Gemeinschaftsraum im Haus A ermöglicht kleinen Veranstaltungen einen schönen Rahmen. Die zweigeschossige Verandaschicht im Haus B ist ein Treffpunkt der dort wohnenden Studierenden.
Der Garten dient als Treffpunkt in der Freizeit für die Studierenden. Hier kann Fussball, Badminton oder Tischtennis gespielt werden und an der Bepflanzung des Gartens aktiv mitgearbeitet werden. Um den Garten gut nutzen zu können, wird das Niveau des bestehenden Terrains auf eine Ebene begradigt und mit einer Stützmauer zur SOB-Linie abgegrenzt. Teil dieser Abgrenzung ist auch der Velounterstand aus Holz und Stahlprofilen, der auch aus Sicherheitsgründen die Abtrennung zur Bahnlinie herstellt. Die Parkmöglichkeiten für Besucher befinden sich am äusseren Rand der Parzelle. Eine Böschung schafft den Übergang der Parkplätze zum Garten und nimmt den Höhenunterschied auf.

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