Mikroapartment

 
87509 Immenstadt im Allgäu,
Deutschland

Veröffentlicht am 25. November 2025
 

Kompaktes Wohnen neu definiert: Ein veraltetes, ineffizientes Raumkonzept wird in einen Raum verwandelt, der sich trotz seiner geringen Grundfläche funktional, komfortabel und optisch weitläufig anfühlt. Das Herz des Mikroapartments ist die groszügige, vollausgestattete Küche mit grosser Ablage. Minimalistischer Essbereich: Schickes Design trifft auf Funktionalität und Nachhaltigkeit. Fast alle abgebildeten Gegenstände wurden gebraucht gekauft oder vor der Entsorgung gerettet, da sie abgenutzt oder beschädigt waren. Die neue Küche bietet nahezu doppelt so viel Platz wie zuvor und vereint funktionale Grosszügigkeit mit zeitgemässem Komfort. Durchdachtes Design maximiert Funktion und Stil in einem gemütlichen Wohnzimmer mit ruhigem Balkonblick. Stilvolle Arbeitsecke: Pastellfarbene Schränke und sanfte Farbakzente unterstreichen den minimalistischen Charme des Mikroapartments. Offener Schlafzimmerbereich mit Abstellraum, Kleiderschrank und Arbeitsnische. Mit einer schlichten, präzisen Massnahme wurde ein geschlossener Schlafbereich geschaffen, der bewusst frei von visuellen Ablenkungen bleibt. Klare Ordnung im Raum: Die transluzente Rückwand der Küche führt Licht in die Tiefe und verleiht dem Schlafbereich eine subtile Eleganz. Mehr als nur ein Vorhang: eine dynamische Schicht, die den Raum verändert, das Licht reguliert und den Komfort erhöht. Mit minimaler Verkehrsfläche und maximaler Weitsicht wurde der Raum so organisiert, dass Funktionalität und Grosszügigkeit in ein ausgewogenes Verhältnis treten. Ein Raum, zwei Funktionen: als modernes Badezimmer en suite konzipiert, zugleich durchdacht als Eingangsbereich mit integrierter Garderobe und Stauraum. Die vormals ineffiziente Raumaufteilung und Ausstattung des alten Badezimmers wurde grundlegend überarbeitet. Heute präsentiert sich das Duschbad kompakt, funktional und dennoch grosszügig, dank einer präzise geplanten Anordnung der Elemente. Minimalistisches Badezimmer mit hellgrünen Oberflächen und schwarz-weisser Ausstattung. Die Grenze zwischen innen und aussen verläuft fliessend; die grosszügige Fensterfront verstärkt dieses Raumkontinuum und öffnet den Blick nach draussen.

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
01.2025
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Anzahl Wohnungen
1
Nutzfläche
31 m²

Beschreibung

Dieses Mikroapartment in einer bayerischen Kleinstadt stellt unter Beweis, wie Design und Funktionalität selbst auf begrenztem Raum harmonisch zusammenwirken können. Ursprünglich ein 31 qm grosses Studio aus den 1970er-Jahren, wurde es durch eine Kernsanierung in eine zeitgemässe Zweizimmerwohnung transformiert. Das Innenleben wurde neu ausgerichtet; eine subtile Drehung der Einbauten zur Hauptstruktur optimiert den Raumfluss und definiert klare, jedoch multifunktionale Bereiche. Die Reduktion der Zirkulationsflächen sorgt für eine maximale Nutzung des vorhandenen Raums, wodurch das Mikroapartment flexibel und anpassungsfähig bleibt, abgestimmt auf die wechselnden Bedürfnisse seiner Bewohner.
Der Eingangsbereich dient als Garderobe und Stauraum, von wo aus der Weg ins Schlafzimmer mit einem En-Suite-Bad, zusätzlichem Stauraum und integrierter Arbeitsplatznische führt. Ein privater Rückzugsort, der sich je nach Bedarf anpassen lässt, denn ein Vorhang als mobiler Raumteiler ermöglicht diese flexible Nutzung und schafft Geborgenheit. Die offene Küche, die als Herz des Apartments fungiert, geht nahtlos in den Wohn- und Essbereich über, der mit einem grossen Fenster am Balkon den Blick auf die umliegende Natur öffnet.
Nachhaltigkeit spielte eine zentrale Rolle. Fast alle Möbel, Geräte und Leuchten waren entweder Secondhand, Ausstellungsstücke oder für die Entsorgung vorgesehen (meist leicht beschädigtes Transportgut). Sie wurden während des Planungsprozesses gezielt gesucht und integriert, fortlaufend beschafft und, wo nötig, repariert oder umgestaltet, um sich harmonisch in das Gestaltungskonzept einzufügen. Diese Reuse-Strategie reduzierte nicht nur den ökologischen Fussabdruck, sondern ermöglichte trotz hochwertiger Materialien und Designermöbeln im Budget zu bleiben. Das Mikroapartment zeigt, dass Design, Nachhaltigkeit und Ästhetik kein Widerspruch sind. Durch adaptive Planung und ressourcenschonende Lösungen entstand ein inspirierendes Heim, das zeitgemässes Wohnen auf kleinstem Raum neu interpretiert.

Die Umwandlung dieses Studios aus den 70ern in ein modernes Mikroapartment basierte auf einer einfachen Frage: Wie lässt sich ein veralteter, ineffizienter Grundriss so verwandeln, dass er trotz seiner geringen Grösse funktional, komfortabel und optisch grosszügig wirkt? Unser Ziel war es zu beweisen, dass kompakt nicht gleich Kompromiss sein muss. Eine durchdachte Raumplanung half uns den ungenutzten Raum zu minimieren, neue multifunktionale Bereiche zu schaffen und eine stimmige Material- und Farbpalette einzuführen, die Funktionalität mit einer warmen, einladenden Atmosphäre verbindet.
Eine der grössten Herausforderungen bei der Renovierung bestand darin, innerhalb der Grenzen des bestehenden Gebäudes aus den 1970er-Jahren zu arbeiten, das nicht für modernes Wohnen auf kleinem Raum konzipiert war. Die ursprüngliche Raumaufteilung war auf Grund verschwendeter Verkehrsflächen und undefinierten Zonen ineffizient, wodurch die Wohnung beengter wirkte, als sie tatsächlich war. Um dem entgegenzuwirken, konzentrierten wir uns darauf, jeden Quadratmeter durch strategische Raumplanung optimal zu nutzen. Wir minimierten die Verkehrsflächen, schufen multifunktionale Zonen und nutzten Einbaulösungen, um ein Gefühl von Offenheit zu erzeugen, ohne die Funktionalität einzuschränken.
Eine weitere Herausforderung war sicherzustellen, dass die Wohnung gemütlich und aufgeräumt wirkt. Hierfür entwickelten wir eine stimmige Material- und Farbpalette, die die visuelle Kontinuität verstärkt und den Eindruck eines grösseren, harmonischeren Raumes erzeugt. Intelligente Beleuchtung, reflektierende Oberflächen und sorgfältig ausgewählte Möbel trugen zusätzlich zum Gefühl von Offenheit bei.
Schliesslich brachte die Integration nachhaltiger, gebrauchter Objekte (Möbel, Geräte, Beleuchtung) eine zusätzliche Komplexitätsebene mit sich, die eine sorgfältige Auswahl erforderte, um sowohl Qualität als auch ästhetische Kohärenz zu gewährleisten. Dieser Ansatz bestärkte uns jedoch in unserer Überzeugung, dass kompaktes, funktionales Wohnen sowohl stilvoll als auch umweltbewusst sein kann.
Indem wir Einschränkungen in Chancen verwandelten, schufen wir einen Raum, der funktional und einladend zugleich ist; geschaffen, um den Bedürfnissen modernen Lebens gerecht zu werden.

Das Projekt wurde von studio nea hochgeladen und von Jeannine Bürgi publiziert.

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