Sanierung Schulanlage Spiegel – Haus Bantiger
,
Schweiz
Veröffentlicht am 16. Januar 2025
Naos Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025
Projektdaten
Basisdaten
Beschreibung
Die Nutzungsqualitäten der bestehenden Schulhäuser auf dem Areal in Spiegel sind unbestritten, sollten jedoch zeitgemäss saniert werden. Die von Naos Architekten realisierten Eingriffe im Haus Bantiger beschränken sich auf innenräumliche Massnahmen und stellen die ursprüngliche Lernatmosphäre wieder her. Wo nötig, wurden Oberflächen erneuert oder aufgefrischt. Der gut erhaltene Klinkerboden in den Fluren prägt nach wie vor den Charakter der Innenräume. Zusammen mit dem Weissanstrich der Holzfenster und der -decken sowie eineer neuen Beleuchtung wirken die von den Oberstufenschüler*innen genutzten Flure und Räume heller und freundlicher.
Die Fassaden wurden bereits in den 1990er-Jahren saniert. Materialisierung und Farbgebung entsprechen dem damaligen Zeitgeist, das ursprüngliche Erscheinungsbild aus den 1950er-Jahren ging jedoch verloren. Die bauschadenfreien Fassaden zu sanieren, erschien wirtschaftlich nicht sinnvoll. Ziel war es, im Innenraum die ursprüngliche Materialisierung zu erhalten, beziehungsweise wiederherzustellen und neue Elemente als solche erkennbar zu machen. Liftturm und Gruppenraum sind in Sichtbeton und treten markant in Erscheinung. Neue Einbaumöbel setzten farbliche Akzente. Die bestehenden eher kleinen Klassenräume werden mit Gruppenräumen ergänzt.
Im Oberstufenhaus «Bantiger» sind die Gruppenräume stufengerecht flexibel nutzbar und nicht direkt den Klassenzimmern zugewiesen. Der grosszüge Lehrpersonenbereich steht der gesamten Schulanlage zur Verfügung. Die Arbeitsräume sind dezentral in den Schulhäusern angeordnet. Der überhohe Innenhof wird mit neuem Glasdach zum lichtdurchfluteten Zentrum des Gebäudes. Als Bibliothek wird der Raum von allen Schüler*innen genutzt. Der sanierte Komplex ist behindertengängig mit Lift ausgestattet. Brandschutzabschlüsse trennen die Korridore von der vertikalen Erschliessung und gewährleisten so die sichere Flucht im Brandfall.
Handlungsbedarf bestand im Bereich der Haustechnik: Die sanitären Anlagen wurden komplett erneuert, die elektrischen Installationen den heutigen Bedürfnissen angepasst. Auf den Einbau einer flächendeckenden Lüftungsanlage wurde aus wirtschaftlichen Gründen verzichtet.
Das Projekt von Naos Architekten wurde für den Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.