Sanierung und Umbau Margarethenstrasse

Das 1965 auf die Bedürfnisse der Firma Elektro-Material AG erstellte Geschäftshaus wird saniert und in den obersten drei Geschossen zu Wohnzwecken umgenutzt.

Ausgangslage

Die Liegenschaft befindet sich im Besitz der Nest Sammelstiftung und steht vor grösseren Veränderungen durch den Wegzug des Hauptmieters. Zudem sind in näherer Zukunft umfangreiche Unterhaltsarbeiten fällig. Im Auftrag der Nest Sammelstiftung wird das Potenzial der Liegenschaft und mögliche Neuausrichtungen in der Nutzung geprüft.

Entwurfsidee

Das Gebäude wird in den oberirdischen Geschossen bis auf die hauptsächlich aus Stützen, Flachdecken, den stirnseitig durchlaufenden Wandscheiben sowie den drei vertikalen Erschliessungskerne bestehende Grundstruktur rückgebaut. Die bestehenden Treppen bleiben in ihrer ursprünglichen Art erhalten. Sämtliche raumbildenden Bauteile werden neu nichttragend in Leichtbauweise mittels Metallständerwänden ausgeführt. In den oberen Wohngeschossen wird der bestehende Zementüberzug entfernt und durch einen schwimmenden Unterlagsboden ersetzt. In den Dienstleistungsgeschossen erfolgen der Ausbau, Raumaufteilung, Bodenaufbau, Oberflächen und Technik durch die zukünftigen Mieter. Das gegenüber der Umgebung leicht erhöht angelegte Erdgeschoss, etwa 60 Zentimeter über Terrain mit den beiden bestehenden Hauptzugängen Margarethenstrasse 47 und 49 sowie der strassenseitig orientierten, frei unterteilbaren Gewerbefläche, wird neu über eine Art Zugangsterrasse hindernisfrei erschlossen. Das Gebäude weist im Bestand drei vertikale Erschliessungskerne auf, die jedoch nicht über sämtliche Geschosse angelegt sind. Die beiden Vertikalkerne der Zugänge 47 (T1/L1) sowie 49 (T2/L2) werden so ausgebaut, dass diese neu alle Geschosse hindernisfrei erschliessen. Die bestehende Ein- und Ausfahrt in den Hofraum bleibt unverändert.

Projektierung

In den drei obersten Geschossen werden insgesamt 24 Wohnungen mit 1½ bis 4½ Zimmern (Bestand zwei Wohnungen im 5. OG) sowie ein zusätzlich mietbares Zimmer mit Nasszelle (3.OG) angeordnet. Durch das auf beiden Längsseiten zurückgestaffelte 5. OG und der im 4. OG eingefügten «Rue Intérieure» gibt es kein eigentliches Regelgeschoss und entsprechend verschiedenartige Geschoss- und Maisonette-Wohnungen für Wohngemeinschaften, Paar- und Singlehaushalte. Die zur Hofseite hin orientierten Wohnungen im 3. OG und 4. OG erhalten einen auskragenden Einzelbalkon, im 5. OG bleiben die beidseitig vorhandenen Terrassen bestehen.
Die teilweise mit Platten verkleidete, ungenügend gedämmte Aussenwandkonstruktion wird bis auf die Primärstruktur entfernt und thermisch saniert. In den Obergeschossen wir die Oberfläche verputzt (Kompaktsystem), im Erdgeschoss auf der Seite Margarethenstrasse wieder mit Naturstein verkleidet. In den beiden Wohngeschossen im 3. OG und 4. OG werden zudem die sich zwischen den Stützen befindenden Betonbrüstungen abgebrochen.
Damit das Gliederungsprinzip mit den gleichmässigen Brüstungen auf der Hauptfassade erhalten bleibt, wird im 2. OG eine zusätzliche Ebene eingefügt. Mit dieser Massnahme wird einerseits die feste Brüstung der Fenster unterdrückt und andererseits die bestehend vorhandene vertikale Gliederung zwischen Fenster und Stütze wieder aufgenommen. Gleichzeitig bleibt die unterschiedliche Nutzung der Bürogeschosse weiterhin klar ablesbar.