Smart Training Pavilion

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1025 Saint-Sulpice,
Schweiz

Veröffentlicht am 31. März 2022
Etienne & Associés Architectes Sàrl
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Trainingsfläche im Freien Südfassade Nordfassade Kassettendecke (aus Brettschichtholz) Durch die Holzlamellenfassade beleuchteter Trainingsbereich Trainingsbereich und Beratungsbox Trainingsbereich Flexibler und teilbarer Bereich für die Entwicklung von virtuellen Trainingsmethoden Die transparente Holzlamellenfassade filtert das Licht Von innen beleuchtete Nordfassade Durchgang im Westen, Außenterrasse und Öffnung zum Park Detail der Südfassade Südwestliche Ecke der Holzlamellenfassade Westfassade und Verbindung mit dem bestehenden Sockelgeschoss Detail der Südfassade

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Centre Sportif Universitaire de Dorigny, Campus UNIL/EPFL, Lausanne, 1025 Saint-Sulpice, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
09.2021

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
1
Anzahl Kellergeschosse
1
Grundstücksfläche
1600 m²
Geschossfläche
600 m²
Nutzfläche
565 m²
Gebäudevolumen
3300 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
2,0 Mio. CHF

Beschreibung

Der Smart Training Pavilion verkörpert die Idee des Universitätscampus als lebendiges Labor. Das Gebäude demonstriert das Potenzial eines ressourcenschonenden Low-Tech-Ansatzes, welches im Rahmen eines Wettbewerbs von Mitgliedern der lokalen Universität entwickelt wurde.

Ausgangslage

Der Neubau befindet sich im Herzen des gemeinsamen Sportzentrums der Universitäten Lausanne und EPFL am Ufer des Genfersees. Das Projekt entstand als Reaktion auf die zunehmende Auslastung der universitären Sportanlagen, deren Nutzerzahl stetig gestiegen ist. Als Massnahme wurde eine innere Verdichtung auf einer Parzelle zwischen zwei bestehenden Turnhallen geplant. Das aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangene Siegerprojekt wurde aufgrund seiner architektonischen und kontextuellen Qualitäten ausgewählt, welche insbesondere den Erhalt der großen Bäume auf dem Gelände ermöglichen.

Entwurfsidee

Das strukturelle und räumliche Konzept des Projekts besticht durch seine Einfachheit und Flexibilität um der evolutionären Natur des Raumprogramms Rechnung zu tragen. Die Verwendung von Holz als primärem Baustoff war aufgrund des geringen ökologischen Fußabdrucks, der lokalen Verfügbarkeit und der direkten Beziehung zum baumbestandenen Kontext von Anfang an ein elementarer Bestandteil des Projekts. Die Materialwahl prägte in der Folge alle strukturellen und gestalterischen Entscheidungen sowie die bioklimatischen Prinzipien des Gebäudes.

Projektierung

Das Wesen des Projekts lässt sich auf zwei Elemente reduzieren: sein Skelett und seine Haut. Der Neubau versucht, das Potenzial eines Low-Tech-Ansatzes nicht nur aus konstruktiver Sicht zu demonstrieren, sondern auch aus energetischer Sicht. Einerseits durch das modulare, leichte und vorgefertigte Tragwerk, andererseits durch die Funktionsweise der Gebäudehülle. Das Tragwerk, eine Kassettendecke aus Brettschichtholz, steht sinnbildlich für die Teilbarkeit des Raums und die Flexibilität der Nutzung. Rational mit Kreuzstützen auf die bestehenden Garderoben im Untergeschoss gestellt, verkörpert es die Identität des neuen Pavillons.
Die Fassade ist die Schnittstelle zu den bestehenden Gebäuden und dem umgebenden Park. Sie filtert das natürliche Licht und ihre Transparenz enthüllt den Passanten ihr Innenleben. Die thermische Hülle ist mit einer Holzlamellenfassade verkleidet, welche die solaren Gewinne im Winter maximiert und im Sommer minimiert und somit den Energiebedarf reduziert. Die intensive Auseinandersetzung mit diesem Element ermöglichte ein innovatives System, das an die Sonneneinstrahlung jeder Fassade angepasst ist. Die Holzlamellenfassade ist zu einem Schlüsselelement mit vielen Facetten geworden und verbindet technische Leistung, Nutzungskomfort und architektonischen Ausdruck. Sie filtert das natürliche Licht und ihre variable Transparenz enthüllt den Passanten ihr Innenleben.

Besonderheiten

Von Studierenden für Studierende. Das neue Gebäude geht auf eine innovative Idee zurück: Die lokalen Studierenden sollten die Möglichkeit erhalten sich an der Entwicklung des Campus zu beteiligen, indem sie an einem vom Labor für nachhaltige Architektur und Technologien (LAST) organisierten Wettbewerb teilnehmen konnten. Es wurde ein Projekt gesucht, das den Ideenreichtum der der Teilnehmenden auslotet, ein angemessenes Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweist sowie die Verwendung von Materialien und Prozessen mit niedrigen Energie-, Umwelt- und Wirtschaftskosten fördert.
Der Pavillon soll ein Treffpunkt für die akademische Gemeinschaft, die olympischen Athleten und die Sportwissenschaft werden und die Entwicklung neuer Technologien und Prototypen für Training und Rehabilitation ermöglichen.


Bauherr:
- Direction générale de l’enseignement supérieur (DGES)
- Direction générale des immeubles et du patrimoine (DGIP)
- Université de Lausanne (UNIL)

Partner: École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL)

Benutzer: Service des sports universitaires (SSU)

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