Terrassenhäuser Sommerhalde

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4813 Uerkheim,
Schweiz

Veröffentlicht am 18. April 2023
Diethelm & Spillmann Architekturbüro
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Die fast zur Hälfte bepflanzten Terrassen schaffen in den darunterliegenden Geschossen ein Mehr an Raumhöhe. Die Häuserzeilen, die entweder unten oder oben an die Spielstrasse anschliessen, sind so orientiert, dass die dazwischenliegenden Treppen nicht in einer Linie zur jeweils obersten Wohnung führen, sondern auf halber Höhe verspringen Herzstück der Siedlung bildet die zentrale, autofreie Spielstrasse mit darunterliegender Tiefgarage. Die Spielstrasse ist Begegnungsort und Verteilorgan für die fussläufige Erschliessung. Eine naturnahe Gestaltung prägt den Aussenraum sowie die Pflanztröge auf den Terrassen und trägt der Biodiversität Rechnung. Der Wohnungszugang erfolgt über einen Windfang mit vorgelagertem, gedecktem Aussenraum. Dank den darüberliegenden Pflanztrögen profitiert der Wohnbeireich von einem Mehr an Raumhöh. Die intimen Terrassen bilden ein Gegenpol zum kollektiven Aussenraum mit fussläufiger Erschliessung und autofreier Spiel- und Begegnungszone. Sichtbeton, Anhydritböden und Lärchenholz folgen dem Prinzip der Eigenfarbigkeit der Materialien und lassen die Räume trotz grauem Beton warmtonig erscheinen. Nichttragende Wände sowie Innendämmung sind mit gestrichenem Glasfasergewebe versehen. Erkerähnliche Zimmerfenster gewähren einerseits den Blick in die Weite und mindern andererseits den direkten Einblick ins Nachbarhaus. Nebst dem Wohnzimmer profitiert auch der gedeckte Sitzplatz, dank dem darüberliegenden Pflanztrog, von einem Mehr an Raumhöhe. Die Häuserzeilen, die entweder unten oder oben an die Spielstrasse anschliessen, sind so orientiert, dass die dazwischenliegenden Treppen nicht in einer Linie zur jeweils obersten Wohnung führen, sondern auf halber Höhe verspringen. Naturnahe Einbetung in die liebliche Hügellandschaft des Suhretals.

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Baumattstrasse 12, 4813 Uerkheim, Schweiz
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
07.2021
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Wohnungen
13
Grundstücksfläche
4973 m²
Geschossfläche
3750 m²
Gebäudevolumen
12'150 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
9,4 Mio. CHF
Parkplätze
28

Beschreibung

Die Terrassensiedlung Sommerhalde im aargauischen Uerkheim wird im Endausbau 43 Wohnungen umfassen. In einer ersten Etappe wurden zwischen 2019 und 2021 zwölf Einheiten erstellt.

Ausgangslage

Der Planungsperimeter umfasst 1162 m² «ökologischer Ausgleichsfläche» sowie 13’218 m² Bauland «Wohnen am Hang». Die Symbiose der beiden Zonen wurde entwurfsgenerierendes Thema.

Entwurfsidee

Herzstück der Siedlung bildet die zentrale autofreie Spielstrasse mit darunterliegender Tiefgarage. Besagte Strasse ist Begegnungsort und Verteilorgan für die fussläufige Erschliessung ab der Baumattstrasse. Die Häuserzeilen, die entweder unten oder oben an die Spielstrasse anschliessen, sind so orientiert, dass die dazwischenliegenden Treppen nicht in einer Linie zur jeweils obersten Wohnung führen, sondern auf halber Höhe verspringen. Dieses Wechselspiel findet nicht nur in der Aussenraumgestaltung Niederschlag, sondern auch an den Häusern selbst, wo paarweise zwei glatte Fassaden mit den Eingängen und zwei sägegezahnte Fassaden mit den Schlafzimmern einander gegenüberliegen. Die erkerähnlichen Zimmerfenster gewähren einerseits den Blick in die Weite und mindern andererseits den direkten Einblick ins Nachbarhaus. Gewinnt man von aussen den Eindruck, als läge hinter einem solchen Eckfenster ein einzelner Raum, zeigt der Blick von innen, dass die Zimmertrennwände an die Innenecke des Fensters stossen, sodass die Räume jeweils zwei Fassadenöffnungen aufweisen.

Projektierung

Im Zentrum der Wohnungen steht die Küche, die als frei stehendes Möbel den Eingangsbereich mit Windfang und witterungsgeschütztem Vorplatz von der Zimmerseite trennt. Dieser zentrale Raum weitet sich gegen Süden zu einer mehrfach zonierten Raumfigur aus. Die fast zur Hälfte bepflanzten Terrassen schaffen in den darunterliegenden Geschossen ein Mehr an Raumhöhe im Wohnbereich, während die Loggia ein Esszimmer ausscheidet.

Realisierung

Mit Ausnahme der nichttragenden Wände und der Innendämmung, die beide mit einem gestrichenen Glasfasergewebe versehen sind, bestehen die Fassade, die weiteren Innenwände und die Decken aus Sichtbeton. Geschliffene Anhydritböden und Lärchenholz für die Fenster und die Schreinerarbeiten folgen dem Prinzip der Eigenfarbigkeit der Materialien und lassen die Räume trotz grauem Beton warmtonig erscheinen.

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