Eckhaus Tiny Elf
,
Schweiz
Veröffentlicht am 22. Februar 2024
Metron Architektur AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die Vorgaben waren streng: Maximal 45 Quadratmeter Energiebezugsfläche pro Einwohner durften Neubauten auf dem Basler Lysbüchel-Areal aufweisen. Zudem legte die Bauherrin im neu entstehenden Quartier Volta Nord den Fokus auf ökologisches und werthaltiges Bauen. Metron Architekten antworteten trotz Pandemie und weltweiten Engpässen bei Holz, Stahl und Aluminium termingerecht auf die komplexe Bauaufgabe: Das realisierte Eckgebäude bietet Kleinwohnungen und Gemeinschaftsräume wie die Waschbar.
Ausgangslage
Auf der nördlichen Eckparzelle der Hofrandbebauung im Lysbüchelquartier hat die Wohnstadt Bau- und Verwaltungsgenossenschaft ein Mehrfamilienhaus mit 30 Kleinwohnungen realisiert. Das Wohnhaus ist eines von zwölf Wohnbauprojekten auf dem Areal der ehemaligen Coop-Verteilzentrale, die von der Stiftung Habitat im Baurecht an gemeinnützige Wohnbauträger abgegeben wurden.
Entwurfsidee
Die Neubauten sollen vielfältige Nachbarschaften ermöglichen und das bestehende Quartier St. Johann mit Wohnnutzungen erweitern. Sie sind Teil einer übergeordneten städtebaulichen Entwicklung mit dem Lysbüchel-Schulhaus und dem Kultur- und Gewerbehaus «Elys». Im Entwicklungsgebiet Volta Nord entsteht bis 2026 ein neues Quartier mit 600 Wohnungen und Arbeitsplätzen. Mit dem St. Louispark und dem Lysbüchelplatz stehen grosszügige Freiräume im urbanen Quartier zur Verfügung.
Projektierung
Das fünfgeschossige Eckgebäude mit Attika bildet den südlichen Abschluss des neuen Quartierplatzes. 22 Zweizimmer- und acht Dreizimmerwohnungen sind für Ein- und Zweipersonenhaushalte bestimmt. Das Wohnungsangebot wird durch ein Gästeappartement, eine Waschbar, eine Dienstleistungsfläche im Erdgeschoss und ebenerdige Veloabstellräume ergänzt. Hofseitig führt das Treppenhaus auf nach Süden ausgerichtete Gemeinschaftsbalkone auf allen Vollgeschossen.
Vom Beckenweg gelangt man über einen Durchgang zum Treppenhaus mit Lift und vorgelagerter Balkonschicht im Gelenk der beiden Gebäudeflügel. Jeweils angrenzend an die Brandmauern liegen zweiseitig belichtete Dreizimmerwohnungen. Die Wohnbereiche der strassenseitig angeordneten Zweizimmerwohnungen sind durch Erkervorbauten zweiseitig orientiert und belichtet.
Realisierung
Der massive Rohbau mit hinterlüfteter Holzfassade in den Obergeschossen ist durch Blechbänder im Deckenbereich gegliedert. Raumhohe französische Fenster können mit Schiebeläden beschattet oder verdunkelt werden. Das Erdgeschoss erscheint zur Strasse hin als perforierter Kalksandsteinsockel. Rohe Zementestriche, ungestrichene Naturkalkputze an den Wänden, Trennwände und Küchen aus weiss geölten Fichten-Mehrschichtplatten und gemusterte Feinsteinzeugfliesen in den Nassräumen prägen den Innenausbau. Das Treppenhaus ist in Sichtbeton mit rohen Stahlgeländern und Gehbelägen aus geölter Eiche ausgeführt.
Das Projekt von Metron Architektur wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.