Wohnhaus Entenbad
,
Schweiz
Veröffentlicht am 20. März 2025
Studio Märkli AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Der Neubau Entenbad ist ein mehrgeschossiges urbanes Vorstadthaus, welches sich in das Quartier und in die Häuserzeilen entlang der Strassen einreiht. Der bestehende schöne Garten liegt geborgen in der Winkelfigur und wurde erhalten. Durch die offene Zugangssituation, einem überdeckten Aussenraum, wird der Garten von der Strasse aus sichtbar.
Beziehung zum Ortsbild sowie zur baulichen und landschaftlichen Umgebung
Wie viele andere Orte musste am Ende vom 19. Jahrhundert und im Verlaufe des 20. Jahrhunderts auf Grund der gesellschaftlichen Entwicklung auch das historische Zentrum von Dietikon eine städtebauliche Erweiterung erfahren. Diese dauert bis heute an. Die ersten Etappen dieser Stadterweiterungen befanden sich in unmittelbarer Nähe zum Zentrum. Es handelte sich um Wohnquartiere für freistehende zwei- bis dreigeschossige Einzelhäuser mit Gärten. In der neueren Zeit wurden in diesen Quartieren vielfach Parzellen zusammengelegt um grössere Wohnbauten und mehr Wohnraum zu schaffen. Die ursprüngliche Bebauungsstruktur wird dabei schrittweise durch fünf- bis sechsgeschossige Wohnbauten ersetzt.
Der Neubau Entenbad an der Strassenkreuzung von Schönegg- und Asylstrasse ist in einem Quartier, dessen ursprüngliche Gestalt sich mehr und mehr verändert. Städtebaulich bezugnehmend auf die Strassenkreuzung, wurde ein Neubau gebaut, der mit seinen beiden Gebäudeflügeln diese räumlich fasst. Dem Kontext entsprechend handelt es sich um einen Einzelbau, ein mehrgeschossiges urbanes Vorstadthaus, welches sich in das Quartier und in die Häuserzeilen entlang der Strassen einreiht.
Der bestehende schöne und ökologisch wertvolle Garten vom Entenbad, liegt geborgen in der Winkelfigur und wurde erhalten. Durch die offene Zugangssituation, einem überdeckten Aussenraum, wird der Garten von der Strasse aus sichtbar. Der Raum des Gebäudeeinsprungs, gebildet aus den beiden Gebäudeflügeln, wird mit einer Baumgruppe besetzt, der die bestehenden Bäume an der Strassenkreuzung ergänzt. Entlang den sonnigen Strassenseiten entsteht zudem eine Vorgartenzone und auf dem Sockelgeschoss nimmt eine Bepflanzung das Grün der Vorgärten auf. Rankpflanzen bilden die vertikale Begrünung der Terrassenhöfe, welche zwischen den Wohnungen liegen. Die begrünten seitlichen Dächer vom Sockelbau führen das Thema der Bepflanzung um das Gebäude weiter.
Architektur: Gliederung und architektonischer Ausdruck des Gebäudes
Über der Tiefgarage bildet ein aufgetrenntes Sockelgeschoss einen grosszügigen, überdeckten Zugangsraum und ist gleichzeitig die Basis für die abgewinkelte Baukörperfigur der Obergeschosse. Das strassenseitige Terrassenbauwerk mit Höfen und der gartenseitig gelegene Laubengang geben den Längsfassaden eine räumlich Tiefe, die dem Baukörper eine lebendige Porösität verleiht.
Die statische Struktur des Gebäudes entspricht der Stützenordnung der Einstellhalle. Das Raster von acht auf acht Meter als Ordnungsprinzip über alle Geschosse, bildet die konstruktiven und typologischen Bedingungen wobei der Stahlskelettbau mit Holz-Beton Verbunddecken und Holzrahmen Wandelementen ausgefacht ist. Die Fassadengestalt des Terrassenbauwerks ist aus vertikalen, dünnen Betonpfeilern und horizontalen Brüstungen aus geschuppt angebrachtem vorvergrautem Holz gebildet. In Anmutung zum Garten, sind die Brüstungen des Laubengangs dächerartig leicht geneigt und mit einem ziegelroten Dachschiefer eingedeckt.
Wohnqualität und flexible Nutzungskonzepte
Die geringe Gebäudetiefe erlaubt auf beiden Seiten für die Wohnungen Aussenräume auszubilden um das Wohnen zum Garten wie auch zur Sonnenseite an der Strasse attraktiv zu machen. Die Proportionen und die Grösse der Räume in den Wohnungen sind so entworfen, dass jeder Raum Bedürfnissen entsprechend interpretiert werden kann. Zum Beispiel kann ein Wohnraum als zusätzliches Schlafzimmer genutzt werden, Küchenraum und Wohnraum können auch als Arbeitsorte dienen. Die Raumhöhe von 2,6 Meter verleiht den Wohnungen Grosszügigkeit und Helligkeit. Jede Wohnung wird beidseits durch grosse Aussenräume erweitert.
Das Projekt von Studio Märkli wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Sabrina Hobi publiziert.