Überbauung Binzallee
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Leuppi & Schafroth Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2012
Projektdaten
Beschreibung
Die Überbauung Binzallee liegt im aufstrebenden Stadtteil Zürich-Süd, eingebettet zwischen dem Rebhügel und der sanften Geländerampe des Üetlibergs. Auf dem 61 Hektar grossen Areal entsteht ein Quartier mit insgesamt 450 Wohnungen, Kindergärten, Tageshorten, Kinderkrippen und ergänzenden Dienstleistungsflächen. Das ehemals unzugängliche Werkhofareal wird zu einem neuen, offenen Stadtquartier umgenutzt, welches den Bewohnern aber auch der ganzen Umgebung urbane Freiräume bereitstellt.
Zwischen 2002 und 2008 wurden in drei Bauetappen nach den Entwürfen von Leuppi & Schafroth Architekten ein Konzept umgesetzt, das auf ein verdichtetes urbanes Wohnumfeld mit komfortablen Wohnungen, grosszügigen privaten Aussenräumen und vor allem einer kommunikativ gestalteten Aussenanlage setzt. Zwischen 2008 und 2010 erfolgt nun die Fertigstellung der Arealüberbauung mit zusätzlichen 51 Wohnungen unter den Bauherrschaften Lateltin AG sowie dem Privatmann Berthold Pluznik.
Vier mäandrierende Gebäudezeilen verlaufen von Nordwest nach Südost, worin alle Wohnungen über eine Ost-West-Orientierung verfügen.
Die Bewohner können deshalb von einer ganztägigen Besonnung profitieren. In regelmässigen Abständen erheben sich über der viergeschossigen Basisbebauung Attikageschosse, deren Wohnungen Zugang zu sehr grosszügigen privaten Dachterrassen erhalten.
Charakteristisch für die neue Siedlung sind die vor- und zurückspringenden Gebäudefluchten, die ein abwechslungsreiches Raumerlebnis schaffen. Die Farben und die gröbere Verputzkörnung der rückversetzten Fassadenflächen sowie der Schmalseiten der Attikavolumen tragen zur Orientierungshilfe und zur Identitätsstiftung bei. Im Bereich des Erdgeschosses definiert der durchgehende dunkle Klinker den öffentlichen Bereich.
Vom Autoverkehr ist die gesamte Stadtsiedlung weit gehend befreit, weil die Einfahrten in die Tiefgaragen am Siedlungsrand erfolgen und die Garagen unterirdisch vernetzt sind. Stattdessen bestimmen zwischen den Zeilen grüne Boulevards die Freiräume. Dieses linear organisierte Wegesystem wird durch querende Verbindungen ergänzt, so dass sich eine Abfolge von unterschiedlichen Platz- und Grünflächen ergibt, die jeweils zum Ausruhen, zum Kommunizieren oder einfach zum Spielen einladen.
Behindertengerecht gestaltete und hochwertig ausgestattete 1- bis 7-Zimmer-Wohnungen sorgen für ein vielfältiges Grundrissangebot. Ein modernes Wohngefühl entsteht durch den zentralen und offen konzipierten Wohnraum, von dem die Küche, die Schlafräume und die Bäder erreichbar sind. Schiebewände regeln jeweils bedarfsgerecht, ob ein grosser Wohnraum gewünscht ist oder eher ein Arbeitsstudio, Spielzimmer oder zum Beispiel ein Gästezimmer. Zum allgemeinen Komfort gehören eigene Waschmaschinen und eine gut ausgestattete Gebäudetechnik. Der Minergiestandard und das Oekolabel verhelfen den Wohnungen zu einer nachhaltigen Investition.