Überbauung Firstweg, Rigi

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6356 Rigi First,
Schweiz

Veröffentlicht am 27. März 2024
marty architektur AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Firstweg 42, 6356 Rigi First, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
12.2022
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Wohnungen
5
Grundstücksfläche
1177 m²
Geschossfläche
76'676 m²
Nutzfläche
490 m²
Gebäudevolumen
190'416 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
2,5 Mio. CHF

Beschreibung

Auf der Königin der Berge hat sich die Möglichkeit für eine kleine Ferienhaussiedlung ergeben. Am oberen Firstweg entstanden fünf kleinmassstäbliche und ressourcenschonende Tiny-Houses, die sich auf selbstbewusste und zeitgemässe Art und Weise in die Siedlungsstruktur und Landschaft eingliedern.

Ausgangslage

Das Grundstück liegt am Siedlungsrand der Gemeinde Arth und gehört zum Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler der Rigi. In diesen sind besonders wertvolle Landschaften und Ortsbilder der Schweiz erfasst. Neubauten sind nur zurückhaltend möglich und erfordern eine subtile Eingliederung ins Landschaftsbild. Durch das Grundstück verläuft die Kantonsgrenze (Schwyz/Luzern). Die Parzelle ist auf die drei Gemeinden Weggis, Vitznau und Arth aufgeteilt, wobei letztere nicht dem Zweitwohnungsgesetz unterstellt ist. Es wird ein Fernblick auf See und Berge mit perfekter Besonnung geboten.

Entwurfsidee

Das Quartier ist geprägt von den historisch kleinmassstäblichen Chaletbauten. Da die Infrastruktur bereits vorhanden ist, erscheint die Bebauung dieser Restparzelle als eine logische Schlussfolgerung. Die eng zueinanderstehenden Neubauvolumen respektieren durch ihre Setzung, Grösse und Konstruktionsweise die bestehende Siedlung und Topografie. Die Bauten sind zu einer Zweiergruppe und einer Dreiergruppe zusammengefügt. Ein Schopf für die Holzlagerung komplementiert das Angebot. Innerhalb der Gruppe sind die Volumetrien horizontal und vertikal zueinander gestaffelt und nehmen so die Topografie auf. Die reduzierten Fassaden aus vertikalen, sägerauen Lärchen-Holzschalungen und die markanten Satteldächer geben den Baukörpern einen zeitgemässen architektonischen Ausdruck. Die fünf Wohneinheiten sind alle verschieden gestaltet und unterscheiden sich auch in der räumlichen Situation. Durch die offene Raumstruktur, natürliche Materialien und Specksteinöfen als Wärmequelle bieten die Kleinwohnungen auf minimaler Grundfläche ein maximales Wohnerlebnis mit behaglichem Raumklima.

Projektierung

Die verwendeten Baumaterialien sollten einen möglichst geringen grauen Energiewert aufweisen und einen langlebigen, un­ter­halt­samen Betrieb ermöglichen. Späteren Generationen sollte es möglich sein, die Elemente mit einfachen Mitteln wieder in den Baustoffkreislauf zurückzuführen. Die Wahl fiel auf Schweizer Holz. Das Objekt ist HSH zertifiziert. Die Wärmedämmung erfolgt mit Schafwolle. Die Gebäude schweben auf Stahlträgern über dem gewachsenen Boden, sodass auf CO₂-intensive Fundamente aus Beton und grössere Erdbewegungen verzichtet werden konnte. Es wurde kein Aushub abgeführt. Das Konzept ist wegweisend für eine nachhaltige Bauweise und das Bauen in den Bergen. Mit dem hohen Vorfertigungsgrad konnten die Transporte minimiert und eine kurze Bauzeit in den Bergen sichergestellt werden.

Das Projekt von Marty Architektur wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Sabrina Hobi publiziert.

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

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