Genossenschaftlicher Wohnungsbau «Obere Bänklen»

 
8802 Kilchberg,
Schweiz

Veröffentlicht am 04. März 2021
aww Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Durchblick Nordwest-Südost.

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
11.2019
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
71
Grundstücksfläche
9861 m²
Geschossfläche
14'308 m²
Nutzfläche
10'849 m²
Gebäudevolumen
45'659 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
35,0 Mio. CHF
Parkplätze
89

Beschreibung

Die Siedlung Obere Bänklen in Kilchberg grenzt mit dem Rücken an die Nationalstrasse A3. Diese herausfordernde Disposition ist konzeptioneller Ausgangspunkt für die städtebauliche Setzung. So bildet ein Lärmschutz-Riegel eine harte, geschlossene Kannte zur Autobahn.
Wie Findlinge liegen fünf Punkthäuser geschützt vor diesem Riegel. Polygonale Grundformen bestimmen das volumetrische Bild und bilden einen sich aufweitenden und schliesenden Siedlungszwischenraum aus. Die Körnung stellt Bezüge zur bestehenden Siedlung her und generiert eine räumliche Durchlässigkeit, die freie Blickräume ins Sihltal aus jeder Wohnung generiert.
Trotz der freien Form gliedern sich Riegel und Punkthäuser in einem strikten Raster. Repetition und Ausnahme bilden den zwischenräumlichen Spannungsbogen mit diversifizierten Aussenraumqualitäten.
Die Grundrissgliederung der 72 kostengünstigen Genossenschftswohnungen ist typologisch bestimmt durch die primären Parameter Ausrichtung, Blickgefüge und Privatsphäre. Der Riegel ist, als Emissionsschutz entlang Autobahn, von einer stark zonierten Grundrissgestaltung geprägt. Die Wohnräume als auch die Schlafbereiche orientieren sich nach Süd-West, wohingegen die Treppenhäuser und die Nasszellen als Pufferzone gegen Nordosten hin ausgerichtet sind.
Eine gleichmässige Abkantung der Fassade weitet den Blick zwischen den Punkthäusern hindurch. Die als Dreispänner geplanten Punkthäuser, lösen durch ihre Form die Symmetrie des klassischen Grundrisses auf.
Um einen zentralen Erschliessungskern reihen sich modulare Elemente von Zimmern und Nasszellen, wobei im Eingangsbereich ein grosszügiger Wohn-, Ess- und Küchenbereich geschaffen wird.
Der Riegel zeigt sich durch seine mineralische Fassade und kleineren Öffnungen gegen die Autobahn geschlossen und öffnet sich kontrastierend mit einer Holzfassade zum Zwischenraum. Die Fassaden der Punkthäuser sind geprägt durch grosszügige Verglasungen der Jahreszeitenzimmer.
In einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit dem Farbkünstler Harald F. Müller wurde ein Farbkonzept entwickelt, welches auf das Grundthema «Modul & Variation» aufbaut.
Das Projekt «Findling» resultiert aus einem gewonnenen Wettbewerb, der durch den Gestaltungsplan der Gemeinde Kilchberg gefordert war.

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