Umbau #01 – Die Postmoderne umbauen

 
6020 Emmen,
Schweiz

Veröffentlicht am 10. August 2018
DU STUDIO Tina Küng Steffen Hägele Architekten
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018

Bestand als Kontext Gartentreppe vor Bestandfassade Unter der Gartentreppe Blick zum Balkon Küchenfassade Küchentheke zum Staudengarten Kochnische mit Schrankwand Küchentheke zur Gartentreppe Türknoten im Büro Türknoten im Schlaf- & Badezimmer Badetheke Bad zum Treppenhaus

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
09.2017
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
1
Grundstücksfläche
97 m²
Nutzfläche
356 m²
Gebäudevolumen
925 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
320'000 CHF
Anzahl Arbeitsplätze
1
Parkplätze
2

Beschreibung

Das bestehende Doppelhaus wurde 1992 als spätes, formalistisches Manifest erbaut, inmitten eines typischen Neubaugebiets mit zur Aussicht orientierten Häusern und anonymen Aussenräumen. Entworfen wurde es von einem Künstler. Sein Bruder, ein Bauleiter, hat es im Inneren ausgearbeitet und erbaut. Diese janusköpfige Arbeitsteilung prägte das Gebäude: Der Wohnraum wurde dem äusseren Ausdruck untergeordnet.
Den Wunsch der Bauherrschaft nach Veränderung beantworteten wir mit einer Umorientierung der Innenräume und einer vollständigen Umgestaltung des Gartens, mit dem Ziel das Wohnen – drinnen und draussen – heutigen Lebensvorstellungen anzugleichen.
Der Kontrast – Postmoderner Bestand und mediokres Siedlungsallerlei – bedingten eine spezifische Entwurfshaltung: Kontextualität bedeutete vor allem die Ausseinandersetzung mit dem Ausdruck, der Farbigkeit und Materialität vom Bestand. Direkte architektonische Referenzen waren nicht anwendbar – Umbauten der Postmoderne sind uns keine bekannt. Vielmehr beschäftigten uns allgemeine Fragen zum Wohnen, um daraus ein Vokabular für die Umgestaltung zu entwickeln. Die programmatische Verdichtung im Inneren bedingt eine atektonische Architektur der Auflösung: Flächen, Linien und Volumen verdichten sich zu Raumgrenzen; oder stehen in einem vagen Balanceverhältnis nebeneinander.
Ein Hauptaugenmerk galt der Neugestaltung vom Garten. Jeder Bereich des Grundstücks wird als wertiger Teil des Wohnens verstanden und spezifisch gestaltet und mit dem Wohnraum verknüpft – in Abgrenzung zur landläufig üblichen Einteilung in Hauptaussicht und Abstandsgrün hin zu den Nachbarn. Eine weit ausladende Aussentreppe mit Passerelle stellt hierbei den neuen Dreh- und Angelpunkt dar.

192067018