Wohnhäuser an der Winzerstrasse

 
5430 Wettingen,
Schweiz

Veröffentlicht am 10. April 2024
BEM Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Gartenansicht Durchsicht zwischen den Volumen Gartenansicht Wohnung mit überhohem Koch-Ess-Bereich Wohnung mit überhohem Wohnen Überhoher Wohnraum Gartengeschoss Überhoher Koch-Ess-Bereich Wohnraum Loggia Treppenhaus

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
11.2022
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
7
Grundstücksfläche
1736 m²
Gebäudevolumen
4762 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
7,0 Mio. CHF
Parkplätze
13

Beschreibung

Die volumetrische Gestaltung der neuen Wohnhäuser gliedert die Körper ins kleinteilige Quartier ein. Dabei wird der innere Raumplan mit den grosszügigen Aussenräumen und Pergolen verzahnt, die den Bogen zum ursprünglichen Rebhang und der gegenüberliegenden denkmalgeschützten Trotte spannen — geplant von BEM Architekten.

Ausgangslage

Der Name Winzerstrasse ist Programm, schliesslich liegen die zwei neuen Wohnhäuser direkt gegenüber der denkmalgeschützten «Roten Trotte» und unweit der sonnigen Reblagen Wettingens. Die Architektur des agrikulturellen Kontexts, Ideen von einfachen Pergolen und Sonnenterrassen im Hang standen Pate für die zeitgemässen Holzbauten.

Entwurfsidee

Die beiden grossen Volumen, je eines pro Parzelle und Bauherrschaft, wurden in einem ersten Schritt in einzelne Kompartimente aufgeteilt und dem Hügel nach unten folgend am Hang platziert. Damit gliedern sich die grossen Strukturen unauffällig in die gewachsene Einfamilienhausstruktur ein. Auch im Innern wurden die Räume gestaffelt. Zum einen in der Höhe, wo tiefer gelegene Wohnräume und überhohe Decken ein Raumerlebnis schaffen, welches das Wohnen und seine Lage am Hang reflektiert. Zum anderen in der Fläche, wo die zueinander versetzten Wohn- und Aussenräume fliessende räumliche Transparenzen schaffen. Hier verbinden sich geschützte und angenehm proportionierte Wohnräume mit der Weitsicht über das Limmattal.

Projektierung

Die überhohen, ineinander verzahnten Räume führen zu einem komplexen Raumplan und vielfältigen Anforderungen bauphysikalischer und statischer Natur. Demgegenüber konnte das konstruktive Konzept mit zwei robusten Materialien überraschend einfach gehalten werden. Durch die kluge Verwendung von Beton in Decken und Wohnungstrennwänden und Brettsperrholz für alle weiteren tragenden Wände konnte allen Anforderungen auf einfache Weise Rechnung getragen werden.

Realisierung

Die Holzwände bestehen im Kern aus einer 120 Millimeter dünnen Brettsperrholzplatte. Die hohe Massgenauigkeit und der rasche Versatz dank Vorfabrikation sorgen für einen massiv beschleunigten Bauprozess. Die betonierten Bodenplatten liegen direkt auf den Schichtholzplatten auf, welche dem Baumeister durch die massgenaue Vorgabe der Abschalungskanten sowie die Höhe der Deckenschalung die Arbeit wesentlich erleichtert. Die Holzwände wurden nach aussen gedämmt und mit einer hochwertigen Schicht aus hinterlüfteten, druckimprägnierten Holzlatten in unterschiedlichen Grüntönen belegt. Das Öffnungsverhalten der Fassade widerspiegelt die aus grossen Platten gefügte Tragkonstruktion. Gleichsam schafft die übergeordnete Rasterung mit Pilastern und Stützen nahtlose Übergänge zwischen Haus, gedeckten Terrassen und Pergolen, an denen dereinst neue Reben wachsen können.

Das Projekt von BEM Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Sabrina Hobi publiziert.

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