Umbau Primarschulhaus Schwärze
,
Schweiz
Veröffentlicht am 05. Oktober 2020
schoch-tavli architekten gmbh fh/sia
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Im ehemaligen Primarschulhaus Schwärze aus dem Jahre 1987 wurden nach einem Wettbewerbsverfahren geschossweise drei gleichwertige Kindergärten mit einer barrierenfreien Erschliessung eingefügt.
Ausgangslage
Das bestehende Schulhaus besitzt ursprünglich eine vertikale Anordnung von jeweils zwei Klassenräume pro Geschoss, verbunden mit einem offenen Treppenhaus und einer vorgelagerten Korridorsituation mit den Garderoben. Durch die Anordnung eines zentralen Lifts und dem Verbinden zweier Klassenräume werden neue Raumqualitäten anstelle der Korridorsituation für die Nutzung als Kindergärten geschaffen. Der neu definierte vertikale Treppenraum mit den ausgeschnittenen Lichthöfen ist das verbindende Element zum Aussenraum.
Entwurfsidee
Werden Kinder dazu aufgefordert ein Haus zu zeichnen, hat es oft ein schräges Dach, Fenster mit Sprossen und eine Türe als Eingang. Das bestehende Schulhaus Schwärze aus dem Jahre 1987 transportiert dieses Bild umgeben von einem grossen Garten zum Spielen. Das neue Kindergartenzentrum nutzt die ortsspezifische Qualität und führt diese in ein eigenständiges architektonisches Gesamtkonzept mit drei Kindergärten inmitten eines Wohnquartiers. In der neu gestalteten Umgebung entstehen neue gemeinsame definierte Zonen für die jeweiligen Kindergärten. Die neuen Grundrisse basieren auf der bestehenden dreigeschossigen Schulhaustypologie. Mit der Erfindung eines Garderobenmöbels und einer räumlichen Zusammenfassung zweier Schulzimmer, konnten geschossweise einfach zonierte Kindergärten eingefügt werden. Die allseitige Belichtung macht den Tageslichtverlauf erlebbar und lässt den Blick frei in die neugestaltete Umgebung. Im Dachgeschoss finden neu ein abtrennbarer Raum für den Mittagstisch und eine Aula ihren Platz. Die teilweise herausfordernde aber robuste Materialisierung wurde in ihren Grundzügen übernommen und in ein neues zeitgemässes Gestaltungskonzept eingebunden. Die damit geschaffene freundliche Raumstimmung basiert auf der Komposition natürlicher Oberflächen in Verbindung mit einer darauf abgestimmten Farbigkeit. Der Lift wird zum raumbildenden Bestandteil des neuen Erschliessungskonzepts und ist als Element in die neue Dachgaube integriert.
Projektierung
Durch die untergeordneten Fassadeneingriffe im bestehenden 2-Schalenmauerwerk konnten die bestehenden Holzmetallfenster und Rafflamellenstoren nach einer Analyse übernommen werden. Dies auch im Sinne eines bedachten Umgangs mit dem am Bau bereits vorhandenen Resourcen. Sämtliche Dachflächen und Kellerdecken wurden energetisch saniert und mit einer PV-Anlage ergänzt. Die elektrischen Anlagen wurden erneuert, mittels einer sternförmigen Verlegung automatisiert und mit einer Storen- und Lichtsteuerung ergänzt. Die Fassadenerweiterung im Sockelgeschoss verbindet den neuen Kindergarten über eine Landschaftsmulde mit dem Aussenraum.