Umbau und Erweiterung Massnahmenzentrum
,
Schweiz
Veröffentlicht am 31. März 2022
Bischof Föhn Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das dreigeschossige Schreinereigebäude des Massnahmenzentrums MZU Uitikon aus dem Jahre 1955 wurde bei fortlaufendem Betrieb instandgesetzt und erweitert. Der Anbau aus vorfabrizierten Sichtbetonelementen baut das bestehende Gebäude in selbstverständlicher Art aber in einem neuen Material weiter.
Ausgangslage
Damit den Anforderungen an die betriebliche Sicherheit und an den Bildungsplan für Lernende im Schreinereigewerbe weiterhin Rechnung getragen werden kann, waren tiefgreifende Bau- und Erneuerungs- und Erweiterungsmassnahmen am Gebäude nötig. Die grosse Herausforderung war der Um- und Anbau unter fortlaufendem Betrieb. Unser Konzept der Gebäudeerweiterung in vorfabrizierten Betonelementen überzeugte die Jury des eingeladenen Planerwahlverfahrens, worauf wir für die Weiterbearbeitung beauftragt wurden.
Entwurfsidee
Der Erweiterungsbau ist von den funktionalen und betrieblichen Aspekten der Bauaufgabe bestimmt: Vorfabrizierte Thermowände in Sichtbeton ermöglichten eine kurze Bauzeit und bestimmen den konstruktiven Ausdruck des Anbaus. Die Sichtbetonerweiterung nimmt Bezug auf die Gliederung des bestehenden Gebäudes und baut dieses in selbstverständliche Art und Weise weiter. Durch Reduktion und Materialwechsel bleibt der neue Eingriff gleichwohl ablesbar.
Projektierung
Das Schreinereigebäude wurde nordseitig erweitert und ein neuer seitlicher Zugang ins Untergeschoss für die Anlieferung von Plattenmaterial erstellt. Nebst dem notwendigen Ersatz des Warenliftes und der Späneabsauganlage sollten die baulichen Massnahmen dem Schreinerbetrieb ermöglichen, die Produktionsräume neu und optimal einzurichten und den Produktionsablauf zu optimieren. So wurde das Plattenlager vom Untergeschoss ins Erdgeschoss verlegt und ebenfalls im Erdgeschoss eine neue CNC-Fräsmaschine eingebaut. Das zugestellte Dachgeschoss wurde als Lager und Ausstellungsraum freigespielt, wobei der Lackier-und Spritzbereich ins 1. Obergeschoss runterverlegt wurde. Dies optimiert die Arbeitsabläufe und vereinfacht die Betriebsaufsicht, da ein Geschoss weniger zu überwachen ist.
Zusätzlich wurde die gesamte Haustechnik ersetzt und notwendige Brandschutzmassnahmen wurden getroffen. Die vorfarbrizierten Betonelemente des Anbaus und des Liftschachts wurden im Baukastenprinzip fixfertig im Werk produziert und vor Ort in grosser Geschwindigkeit aufeinandergestapelt und zusammengegossen.