Wieder belebt: Wohnhaus mit Atelier, Präz

 
7424 Präz,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Wirz Architekten GmbH + Bauhütte Architektur
Teilnahme am Swiss Arc Award 2012

Blick durch die Gassen: Im Hintergrund das Wohnhaus und der umgebaute Stall Wohnhaus mit gelben Schindeln und das Atelier im ehemaligen Stall Hinter dem einstigen Tor liegt ein kleiner Balkon Atelier: Arbeits- und Wohnraum Das Atelier ist nur mit edem Holzhofen beheizt Teeküche und das kleine Bad befinden sich in «Boxen» Blick von der Terrasse in das Atelier Wohnhaus: die neue Küche ist offen zum Treppenhaus Wohnhaus: neues Bad und bestehende Kammer

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Munt, 7424 Präz, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
01.2008

Beschreibung

Das bestehende Stallgebäude wurde in Ergänzung zum Wohnhaus mit seinen niedrigen Kammern als Wohnatelier ausgebaut. Der Ausbau sollte im engen Strassenraum möglichst zurückhaltend in Erscheinung treten. Die neuen Fensteröffnungen sind zurückversetzt von der bestehenden Hülle angeordnet. Ein nach traditionellem Vorbild gefertigtes Holzgitter sowie ein bestehendes Schiebetor kaschieren die Öffnungen. Die Bretterschalung wurde belassen, die neue Aussenwand somit von aussen nach innen gebaut und mit Zellulosefasern aus Wiesengras gedämmt. Der Innenraum wird durch einen Speicherofen sowie zwei Körper aus Lärchenholz, die ein kleines Bad und eine kleine Küche enthalten, zoniert. Die Haustechnik ist auf ein Minimum reduziert.

Das Atelier wurde ab der bestehenden Bretterfassade nach innen gebaut. Nur dort, wo die gedämmte Hülle neue Öffnungen erhält, springt sie von der bestehenden Fassade zurück. Das Neue steht auf dem alten Bretterboden. Türen und Tore blieben stehen, einzig an der Ostfassade – mit Sicht ins Tal – sind ein paar Bretter durch ein Holzgitter ersetzt. Alle grossen Fenster sind von der bestehenden Fassade zurückversetzt. Damit durchbricht keine grosse Öffnung die alte Holzfassade. Im Westen entsteht hinter dem ehemaligen Einfahrtstor ein kleiner Balkon, im Osten ein schmaler Durchgang. An beiden Stellen ist die originale Konstruktion des Stalls sichtbar.
Der Raum ist hell aber introvertiert – ein grosser Raum im Gegensatz zum kleinteiligen Wohnhaus. Das Ein-Raum-Atelier wird durch zwei in den Raum gestellte Körper und den gemauerten Holzofen gegliedert. In der einen «Box» aus Lärche ist das minimale Bad untergebracht, hinter der andern versteckt sich die Teeküche. Die Boxen trennen den Eingang vom Hauptraum ab. Wand- und Deckenschalung bestehen aus grossformatigen Dreischichtplatten, die gelaugt und mit einem weissen Pigment geseift sind. Da das Atelier stark gedämmt ist, reicht für die Heizung ein Holzofen.
Bad, Küche und die neue Haustechnik waren die grössten Arbeiten im Wohnhaus. Alle Einbauten aus den 1970er-Jahren sind entfernt. Neues ist modern gestaltet und doch wollte man sich ans einfache Haus angleichen: einfache Materialien, einfache Details. Die schönen Holzkammern sind erhalten, nur Küche im Erdgeschoss und Bad im Obergeschoss sind offen zum Treppenhaus. Diese Gestaltung gibt dem kleinen Haus Licht und Luft.

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