Wohn- und Geschäftshaus Löwenareal
,
Schweiz
Veröffentlicht am 25. September 2023
Ferrara Architekten AG
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die Überbauung an einem Verkehrsknotenpunkt in Therwil umfasst drei neue Baukörper, die durch eine gemeinsame Einstellhalle miteinander verbunden sind. Der neungeschossige Baukörper markiert den Beginn der Bahnhofstrasse. Entlang der geplanten «Neuen Gasse» bildet ein viergeschossiges Gebäude den Abschluss der Überbauung.
Ausgangslage
Das an einer wichtigen Verkehrsachse gelegene Löwenareal wird im Rahmen des gleichnamigen Quartierplans umgestaltet und durch einen markanten Neubau am Beginn der Bahnhofstrasse ergänzt. Der Neubau positioniert sich an einem Kreisverkehr mit Verkehrsverbindung Richtung Basel und Ettingen auf der einen und Richtung Reinach und Biel-Benken auf der anderen Seite.
Entwurfsidee
Auf dem Grundstück wurden drei neue Gebäudekörper erstellt, die durch eine gemeinsame Einstellhalle miteinander verbunden sind. Die durch den Quartierplan vorgegebene städtebauliche Anordnung der Gebäude lässt den neungeschossigen Gebäudekörper als markanten Orientierungspunkt im Therwiler Zentrum deutlich sichtbar in Erscheinung treten. Ein viergeschossiger Baukörper bildet den Abschluss der Überbauung. Verbunden werden die beiden Gebäude über einen eingeschossigen Verbindungsbau, der zusammen mit dem Hochhaus eine spannende Platzsituation schafftund zum Flanieren und Verweilen einlädt.
Projektierung
Die Hauptnutzung im Erdgeschoss der drei Gebäude ist für eine publikumsorientierte Nutzung vorgesehen und umfasst flexible Einheiten, die für Dienstleistungen und Kleinläden gemietet werden können. Die Verglasung der Fassade bietet rundum gute Einblicke und setzt bewusst keine Schwerpunkte, so dass sich jede Seite einladend präsentiert. In den Obergeschossen entstanden Mietwohnungen im mittleren Preissegment mit Wohnungsgrössen zwischen 63 und 120 Quadratmetern.
Im Hochhaus entstanden 22 Wohneinheiten, im langgestreckten Gebäude 18 Wohneinheiten, mit einem variablen Wohnungsmix von 2,5- bis 4,5- Zimmerwohnungen. Alle Wohnungen verfügen über eine überdachte Loggia und sind mit bodentiefen Fenstern ausgestattet, die dadurch eine grosszügige Belichtung der Wohnungen gewährleisten.
Realisierung
Die unterschiedlichen Nutzungen spiegeln sich auch in der Fassade wider. Während die öffentliche Nutzung im Erdgeschoss mit einer Natursteinfassade verkleidet ist, erhielt die Wohnnutzung im Obergeschoss eine Kompaktfassade mit einem weiss abgetönten Schlämmputz. Für die Wärmeerzeugung des neuen Gebäudekomplexes wurde eine Wärmepumpe vorgesehen, die die Wärme über Erdsonden, die unterhalb der Bodenplatte des Gebäudes erstellt wurden, bezieht.
Die Nutzung der Kälte als Bodenkühlung mittels Freecooling über einen Wärmetauscher im Erdsondenkreislauf ist vorgesehen. Dies dient gleichzeitig der Regeneration und Erhöhung der Lebensdauer der Erdsonden. Zusätzlich wurde das Gebäude mit kontrollierter Wohnungslüftung ausgerüstet.
Der Text wurde von Ferrara Architekten verfasst und Elisa Schreiner publiziert.