Wohnanlage Papillon - Mauren FL
,
Liechtenstein
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Gohm Hiessberger Architekten ZT
Teilnahme am Swiss Arc Award 2015
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
In einem Moränenrücken im Rheintal, liegt die Wohnanlage Papillon inmitten einer typischen Siedlungsstruktur. Es handelt sich um eine Komposition aus drei Baukörpern, welche differenzierte, gut proportionierte Volumina aufweisen und sich wie selbstverständlich in den Hang einfügen.
Auf rechteckiger Grundfigur talseitig ein dreigeschossiger Riegel, an der Ecke oben am Hang ein quadratischer Baukörper, gegenüber, etwas versetzt, ein geschlossener Kubus für Werkstatt und Musikprobelokal. Dazwischen höhenversetzt Loggia, Gärten und Höfe.
Eine ungewöhnliche Wohnanlage mit über 1000 m2 Wohnfläche und zusätzlichen 600 m2 Nutzfläche. Ebenso nicht alltäglich ist, dass eine Familie – eine Mutter mit 3 Kindern und einigen Enkeln – eine gemeinsame WA mit zusätzlichen Mietwohnungen über einen geladenen Wettbewerb entwickeln lässt. Das Gebäude soll Lebensraum für die drei Generationen bieten: Eltern, Kinder, Enkelkinder. Es wurden vier Wohneinheiten für drei Geschwister, deren Mutter und sechs Wohneinheiten zur Vermietung realisiert. Die Wohnanlage zeigt nach aussen die Gemeinsamkeiten als rationaler Baukörper, der in drei kantigen Volumen mit entsprechenden Zwischenräumen die individuellen, klar begrenzten Haushalte der Bewohner umschreibt. Wie aus Bausteinen gestapelt addieren sich die Einheiten, verbinden sich talseitig zu einem Riegel und enden in der Höhe, mit unterschiedlichen Volumen. Dazwischen bleibt Freiraum für individuelle Aussenräume.
Die Wohnungen liegen auf 1 oder 2 Ebenen, erreichen zum Teil übergrosse Raumhöhen, extern gehören ein Büro-, Musik und Werkstattraum dazu. Ansonsten sind sie ähnlich organisiert und unterscheiden sich vor allem darin, wie der Wohnraum mit Essplatz und Küche von den übrigen Zimmern abgetrennt ist. Die Aussenansicht wird von einer deutlichen Fassadengrafik bestimmt. Auf einem flächig wirkenden, abgetreppten Betonsockel steht ein reiner, vorgefertigter Holzbau mit kräftigen Pfosten, und lagernden Decken, beide sind mit einer hellgrauen Glimmerlasur beschichtet. Die Felder dazwischen sind mit senkrechten Latten oder horizontalen Jalousien schraffiert. Die Holzelemente der Innen- und Aussenbauteile wurden vorgefertigt, aussteifend wirken die betonierten Treppen und Liftkerne. Zwischen den tragenden 50cm dicken Aussenwandelementen aus verleimten Holztafeln spannen sich Brettstapeldecken, die innen sichtbar belassen wurden. Die Innenwände aus Fichte-Verbundplatten zeigen ebenfalls das Material, der versiegelte Estrich antwortet mit dunkelgrauer Neutralität.