Wohnensemble in Erlenbach
,
Schweiz
Veröffentlicht am 25. Mai 2016
wild bär heule Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Zwei Mehrfamilienhäuser mit Satteldach und Weitblick
Das Gebäudeensemble befindet sich in der Übergangszone zwischen dem Bahnhof Erlenbach und dem hangaufwärts angrenzenden Wohnquartier. Auf dem Grundstück befindet sich eine mächtige Waldkiefer, die auf dem Planungsgrund den Übergang zwischen Dorfzentrum und der nahe gelegenen Natur aufzeigt und die Platzierung der Gebäude beeinflusst hat. Der Baum und die Bauten spannen zusammen einen halböffentlichen Hof auf, der als gemeinsamer Zugangsbereich der beiden Häuser dient.
Orientiert an den Nachbarbauten und ortstypischer Gebäudeformen wurden zwei Volumen mit einem Satteldach geplant, dennoch wirken die Wohnhäuser modern und zeitlos. Aus Kostengründen wurde das Dach mit Tonziegeln eingedeckt, die Fassade wurde mit Aussenwärmedämmung realisiert, wobei die Gebäude den Minergie-Standard erfüllen. Die Standardfarbe der Ziegel bildet die Ausgangslage für das Farbkonzept. Die Fassadenausschnitte für die Loggien bilden zusammen mit den auf der Innenseite angeschlagenen Fenstern ein plastisches Licht- und Schattenspiel. Es entsteht ein muraler Charakter.
Unter dem Wohnhaus in der Drusbergstrasse 17 wurde eine Tiefgarage angelegt, die über eine Treppe und den Lift mit dem Haus verbunden ist. Die Bewohner des Hauses 19 gelangen über einen kurzen Aussenweg zur den Tiefgaragenstellplätzen.
Im Inneren der Drusbergstrasse 17 sind sechs Wohnungen angelegt, in der Drusbergstrasse 19 vier Wohnungen, wobei alle die gleiche Besonderheit teilen:
Jede Wohnung ist mit einem zweigeschossigen Wohnraum ausgestattet, der mittels Oberlicht und grosser Verglasungen ein einmaliges Gefühl von Grosszügigkeit, Helligkeit und Transparenz vermittelt.
Diese überhöhten Räume stellen wortwörtlich den Höhepunkt des räumlichen Wohnens in der kompakten Grundrissorganisation dar. Besonders in den Obergeschossen kann ein weiter Blick über die See- und Berglandschaft genossen werden.
Die doppelgeschossigen Räume haben einen weiteren Vorteil – der nicht nutzbare Raum des Kniestocks im Dachgeschoss kann jeweils den darunterliegenden Wohnungen zugeschlagen werden. Da das Dachgeschoss wegen der Satteldachform von der Grundstücksausnutzung befreit ist und so grösser ausgebildet werden konnte, ist durch diesen Mehrertrag die charakteristische Überhöhung aller Wohnungen realisierbar. Gleichzeitig gewinnen die weniger belichteten Räume im Hanggeschoss durch die Überhöhungen an Licht.