Wohnhäuser mit Stall

 
7482 Stuls,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2012

Aussenansicht Aussenansicht Bad Neue Erschliessung Fassadendetail Dachgeschoss Küche Balkon Alt - Neu Eingang

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Stuls, 7482 Stuls, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
01.2011

Beschreibung

Ort und Typologie

Stuls (1523 m. ü. M.) ist Teil der politischen Gemeinde Bergün/Bravuogn. Der Weiler auf einer terrassenartigen Hangabflachung ist auf eine kleine Erhöhung mit der Kirche St. Johann bezogen. Die heutige Dorfform setzt eine lockere Streusiedlung von spätmittelalterlichen Höfen voraus. Dabei darf man sich kleingrundrissliche Wohnhäuser mit frei stehenden Wirtschaftsbauten vorstellen. Zu diesem Bautyp zählen die noch erhaltenen beiden zusammengebauten Häuser. Zwischen 1680 und 1750 etablierte sich dann die neue Hausform mit gedeckter Durchfahrt. Nach und nach wurden die Lücken innerhalb der Streusiedlung zusehends geschlossen.

Das Doppelhaus liegt am alten Flurweg nach Runsolas. Die beiden Häuser verkörpern die älteste noch feststellbare Bauform von Stuls und haben damit grosse baugeschichtliche Bedeutung. Der Ursprung der beiden Bauten reicht bis ins 14./15. Jahrhundert zurück. Die beiden Häuser hat man bezüglich ihrer Struktur und Erhaltung in einem hervorragenden Zustand vorgefunden. Die Bauten haben aber auch schon zahlreiche bauliche Interventionen erfahren. Interessant ist z.B. eine barocke Kammer, welche im frühen 18.Jahrhundert in die bestehende Struktur eingebaut wurde. Die grösste Veränderung erhielt das Haus beim Umbau von 1902. Das Dach wurde um ein Geschoss angehoben.

Restaurierung und Neugestaltung

Mit den baulichen Eingriffen hat man sich im Wesentlichen mit der Konservierung und Restaurierung der Häuser befasst. Als grösster baulicher Eingriffe sind die neue Erschliessung, der Einbau einer Pelletheizung, die Einfügung der bislang fehlenden Nasszellen und sanitären Anlagen sowie die Neugestaltung des Dachraums zu erwähnen. Die neuen Zutaten, den heutigen Bedürfnissen angepasst, werden klar als neue Einbauten und Elemente deklariert.
Die von den ehemaligen Besitzern in den letzten dreissig Jahren in beiden Häusern selber ausgeführten «Verschönerungsarbeiten» wurden von den Restauratoren behutsam entfernt. Damit wurde in sämtlichen Räumen wieder ein Zustand hergestellt, der in seiner Gestalt die ursprüngliche Architektur der Räume widerspiegelt.
Im Äussern beschränken sich die Eingriffe auf konservatorische Arbeiten. Der angebaute Stallteil wurde in Gestalt und Funktion erhalten. Mit dieser Erhaltung ist nicht nur das ganze Gebäudeensemble sondern auch das innere Dorfbild gestärkt worden.


Architekten:

Rudolf Fontana & Partner AG, Domat/Ems,
in Zusammenarbeit mit Angela Deuber Architektin, Chur


Bauherrschaft:

privat

192108195