Wohnhaus Rothusweg
,
Schweiz
Veröffentlicht am 12. Februar 2024
Roman Hutter Architektur GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024
Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Selbstbewusst und doch sensibel fügt sich der viergeschossige Neubau von Roman Hutter Architektur in das Loretoquartier in Zug ein. Entsprechend einer Siedlungsanalyse prägen die vorgefundenen Vorstadtvillen die orthogonale Komposition der Volumen. Im Gebäudeinneren ist die Massivholzkonstruktion auf der die Brettstapeldecke aufliegt in sorgfältig ausgewählten Fichten- und Tannenhölzern gehalten. Ergänzende Einbauten wie Fenster, Türen und Möbel haben als Kontrast einen waldgrünen Farbton.
Ausgangslage
Die Parzelle am Rothusweg in Zug liegt in erhöhter Lage mit Aussicht über die Stadt und den See. Betrachtet man die Siedlungsentwicklung in diesem Quartier, so findet man den Typus der Vorstadtvilla. Charakteristisch für diese punktförmigen Bauten sind die vielen Vor- und Rücksprünge, Nischen oder Erker – meist orthogonale Volumenkompositionen, die den oft massiven Baukörpern eine angenehme Massstäblichkeit verleihen.
Entwurfsidee
Die Entscheidung für einen Massivholzbau erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit dem Material und einer materialgerechten Konstruktion. Die Holzpur-Bauweise ermöglicht eine hohe Wohnqualität und erfüllt die Anforderungen an Ökologie, Nachhaltigkeit und Werthaltigkeit. Daraus entstand die Prämisse, ein Haus mit Scheiben und rein konstruktiven Öffnungen zu bauen. Die Fenster sind demzufolge nicht aus dem wertvollen Wandmaterial gefräst, sondern zwischen die Elemente gesetzt. Das daraus resultierende Konstruktionsprinzip der Glasscheiben erinnert an Bilder der klassischen Moderne.
Projektierung
Man betritt das Haus über den massiven Betonsockel in einem natürlich belichteten Durchgang, der direkt zum Treppenauge mit einem kleinen Brunnen. Im Sockelgeschoss befinden sich ausserdem die Tiefgarage und alle Nebenräume. Darüber befinden sich drei Geschosse in Holzsystembauweise mit insgesamt fünf Wohnungen. Das vielfältige Wohnungsangebot garantiert eine durchmischte Bewohnerschaft, was zu einer belebten und damit lebenswerten Wohnanlage führt.
Die Fassade zeichnet sich durch Vor- und Rücksprünge aus, die auf die Nischen und Erker der umliegenden Gebäude Bezug nehmen. Die vertikale Holzverschalung der Aussenwände ist in einem hellen Schwedenton gestrichen. Im Kontrast dazu sind Dach, Gesimse und Rahmen in Waldgrün gehalten. Olivfarbene Markisen setzen weitere Farbakzente, die Geländer sind aus verzinktem Stahl, die Spenglerarbeiten aus vorpatiniertem Titanzink, das wie das Holz mit der Zeit Patina ansetzt und in Würde altert.
Der Text von Roman Hutter Architektur wurde für den Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.