Zwei Wohnhochhäuser

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8280 Kreuzlingen,
Schweiz

Veröffentlicht am 30. März 2022
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Fassade Tragwerk Tragwerk Regelgeschoss 2 Innenraum Wohnungstyp 2 Innenraum Wohnungstyp 1 Innenraum Wohnungstyp 1 Innenraum Wohnungstyp 1 Innenraum Wohnungstyp 1 Turm 1 Eingang Fassade Fassade Turm 2

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Freiestrasse, 8280 Kreuzlingen, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
01.2021

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
mehr als 20
Anzahl Kellergeschosse
mehr als 2
Anzahl Wohnungen
71
Grundstücksfläche
17'000 m²
Geschossfläche
12'300 m²
Nutzfläche
7000 m²
Gebäudevolumen
47'000 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
55,0 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
60
Parkplätze
22

Beschreibung

Grundlage für die Kleinwohnung bot die Via Quadronno von Angelo Mangiarotti in Mailand. Die Gliederung in öffentliche, halbprivate und private Zonen ist im Referenzgrundriss klar zu erkennen. Dies führte zur Anordnung mit dem Schlafraum und der Nasszelle zum Kern und dem Wohnraum zur Aussenfassade.

Ausgangslage

Ziel ist es, die Parzelle der Deutschen Bahn zu reaktivieren und der Stadtbevölkerung zuzuspielen. In den zwei Wohnhochhäuser soll eine gute Durchmischung der Bewohnerschaft entstehen und der Austausch zwischen Bewohner und Anwohner soll mit geeigneten Erdgeschossnutzungen gefördert werden. Der Park um die Gebäude wird in einem zweiten und nachfolgenden Projekt ausgearbeitet. Er soll als Erholungszone für alle Besucher dienen. Die Aussicht vom Dachgeschoss auf See und Altstadt soll nicht privatisiert werden, sondern für die breiten Bevölkerung zugänglich sein.

Entwurfsidee

Grundlage für die Kleinwohnung bot die Via Quadronno von Angelo Mangiarotti in Mailand. Die Gliederung in öffentliche, halbprivate und private Zonen ist im Referenzgrundriss klar zu erkennen. Dies führte zur Anordnung mit dem Schlafraum und der Nasszelle zum Kern und dem Wohnraum zur Aussenfassade hin. Die hohen Räume, Glasfassade und Einbaumöbel konnten ebenfalls von der Referenz hergeleitet werden. Der eingeschobene Wintergarten dient der Zonierung des Wohnraums. Für die Fügung des Geschossgrundrisses erwies sich eine windradartige Auffächerung der Wohneinheit als die beste Methode. Die entstandenen Einschnitte in das Volumen boten Platz für die vertikale Erschliessung, wie auch für den Waschraum und die gemeinschaftlich genutzten Wintergärten. Durch Verbindungskorridore zwischen zwei Kleinwohnungen konnten verschieden grosse Wohnungen generiert werden. So entstanden vier Regelgeschosse. Bei der Stapelung galt es darauf zu achten, dass jede Kleinwohnung Zugang zu einem der gemeinschaftlichen Wintergärten hat. Um das Regelgeschoss mit der Clusterwohnung verläuft ein schmaler Balkon. Dieser zeichnet sich in der Fassade ab und dient zur Unterteilung der Fassade. Die vier Regelgeschosse wiederholen sich im hohen Wohnhochhaus vier Mal, im tieferen drei Mal.

Projektierung

Fassade:
Durch vorgehängte Riegel aus vorfabrizierten Betonelementen wird die Fassade horizontal gegliedert. Die schmale Fenstereinteilung ist im Brüstungsbereich mit einem Ornamentglas ausgestattet, um vor Einblick von aussen zu schützen. Im Erdgeschoss und Dachgeschoss wird bewusst auf eine feine Glasunterteilung verzichtet. Grosse Glasflächen sollen das Erdgeschoss einladend wirken lassen. Im Dachgeschoss wird die Fassade auf zwei Seiten zurückgenommen, sodass eine gedeckte Aussenterrasse entsteht.
Die Fassade wird mit vorgehängten Betonelementen verkleidet. Aussen wie auch Innen wird mit Sichtbeton gearbeitet. Der Hauptbestandteil der Fassade, der ca. 85% ausmacht, besteht aus Fensterfläche. Alle Fenster, die verbaut werden, sind Holz-/Metallfenster. Aussen Metall und Innen Holz. Die Fenster müssen der Lärmempfindlichkeitsstufe 4 gerecht werden.
Tragwerk:
Es wird ein Tragwerk aus horizontalen Platten und vertikalen Scheiben mit aussteifendem Kern angestrebt. Das Treppenhaus, der Liftkern wie auch die Erschliessungszone laufen als aussteifende Kerne vom Erdgeschoss bis in das oberste Geschoss durch. Daran angeschlossen sind, immer um 90° gedreht, in alle Richtungen um den Kern angeordnete L -und I-förmige Tragwerksscheiben. Diese verbinden den Kern mit der Fassade und sind durch die Formgebung und der eingeschobenen Wintergärten Teil der Fassade. An allen vier Ecken des Gebäudes ist jeweils eine Stütze angebracht, um die anfallenden Lasten vertikal abzutragen.

Besonderheiten

Umgebung
Der Gesamtplan der Umgebung zeigt, wie die Parzelle in Zukunft genutzt werden soll. In einem ersten Schritt wird das Baufeld A überbaut und die Platzgestaltung um die zwei Wohnhochhäuser realisiert. Die Zufahrtsstrasse wie auch der Aussenparkplatz werden Asphaltiert und die Stasse wird zusätzlich verbreitert. Der Platz, der die zwei Gebäude vereint ist mit gross dimensionierten Zementplatten belegt. Dieser Platz bildet auch gleichzeitig die Grenze zu Baufeld B. Die restliche Fläche vom Baufeld A wird mit Wiese übersäht und teilweise auch in Magerwiese eingezont. Ein Schnittblumenfeld im nördlichen Eck der Parzelle soll die entfernten Gleise imitieren. Entlang der Gleise werden natürliche Lärmschutzwände erstellt und einheimische Sträucher und Bäume gepflanzt. Die Stadtparkanlage mit Spielplatz und kleiner Fussballwiese wird nach Abschluss der Wohnüberbauung Projektiert und umgesetzt. Ein weiterer Zugang für Fussgänger soll im Südwesten der Parzelle entstehen.

Next Generation Projekt eingereicht für den Arc Award 2022 von: Lisa Anna Schwarz und Mirjam Ackermann, OST- Ostschweizer Fachhochschule

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

192222467