90 Jahre Schweizer Baudokumentation

 

Wissen

Veröffentlicht am 06. Januar 2020

Es ist an der Zeit, sich zur Abwechslung einmal selbst auf die Schulter zu klopfen: Die Schweizer Baudokumentation feiert 2020 Jubiläum. Was 1930 unter dem Namen Schweizer Baukatalog begann, ist heute ein umfassender Service mit Information, Inspiration und Unterhaltung für Architekt*innen.

Vor 90 Jahren, in der Zeit der Wirtschaftskrise, als nur wenige Autos die Strassen beherrschten, Fernseher und Telefone eine Rarität darstellten und die digitale Zukunft in weiter Ferne lag, war es für Architekt*innen schwierig, an aktuelle Produktinformationen aus der Bauindustrie zu gelangen. Der Bund Schweizer Architekten (BSA) beschloss daher auf einer Ausschusssitzung, «Bauproduktinformationen in Zukunft in einheitlicher Form zu publizieren und den Architekten zur Verfügung zu stellen». Gesagt, getan – und so erblickte im Jahr 1930 die Schweizer Baudokumentation unter dem Namen Schweizer Baukatalog in Buchform das Licht der Welt. Trotz Schwierigkeiten während des Zweiten Weltkrieges und in den Nachkriegsjahren avancierte die Publikation schon bald zum Standardinformationswerk für Architekt*innen in der Schweiz.

Im Jahr 1930 startete der vom Bund Schweizer Architekten (BSA) initiierte Schweizer Baukatalog, um Architekten mit Informationen aus der Bauindustrie zu versorgen.

Ende der 1960er-Jahre wurde ein Losblattsystem mit roten und blauen Ordnern, die Schweizer Baudokumentation, eingeführt. Die Ordner waren schon bald aus keinem Architekturbüro wegzudenken: In den roten befanden sich Bauproduktinformationen, in den blauen theoretische Erklärungen für Baufachleute. Die Architekt*innen lösten ein Abonnement, woraufhin regelmässig – vorzugsweise attraktive und in der Firmenfarbe Rot gekleidete – Dokumentalistinnen die Büros besuchten, um die Losblattsammlung mit den neusten Informationen aus der Bauindustrie zu aktualisieren. Die sogenannten Docu-Girls waren zwar allseits gerne gesehen, mussten aber mit der aufkommenden Digitalisierung ihren Service im Jahr 2010 einstellen.

Die Dokumentalistinnen, auch Docu-Girls genannt, füllten ab Ende der 1960er-Jahre die roten und blauen Ordner der Schweizer Baudokumentation mit aktuellen Informationen auf.

An ihre Stelle ist die Website baudokumentation.ch getreten, die heute umfassende Produktinformationen für Architekt*innen und Planende zur Verfügung stellt und sie mit Newslettern über Neuigkeiten aus der Industrie informiert. Hinzugekommen sind weitere spannende, architekturbezogene Angebote wie die Eventreihe Arc Afterwork, der Arc Award als der grössten Architekturwettbewerbe der Schweiz und das Arc Mag.

Dank mehrerer Verjüngungskuren erfreut sich die Schweizer Baudokumentation bester Gesundheit. Möge sie auch weiterhin Architekten und Planer informieren, inspirieren und unterhalten.

Auch für die Zukunft alles Gute!­

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