Betonelemente mit Carbonbewehrung
Nach kurzer Montagezeit ist das Innovationslabor Grüze in Winterthur eröffnet worden. Der Pavillon aus extradünnen Betonelementen wird in den nächsten fünf bis zehn Jahren als vielseitiger Treffpunkt im aufstrebenden Quartier Grüze dienen.
Verzicht auf Stahl
Im Vorzeigeprojekt Innovationslabor Grüze kommen erstmals wiederverwendbare Betonelemente mit Carbonbewehrung im Hochbau zum Einsatz. Dank der Technologie «Carbon Prestressed Concrete» (CPC) lassen sich CO2- und Materialeinsparungen von rund 75 Prozent realisieren, während vollständig auf den Einsatz von Stahl verzichtet wird. Parallel dazu erprobt das Innovationslabor neue Geschäftsmodelle wie das Leihen von Bauteilen, um deren Wiederverwendung zu fördern. Unter dem filigranen Dach des Innovationslabors lädt die Stadt Winterthur künftig dazu ein, gemeinsam über nachhaltige Lösungen für die Städte von morgen zu reflektieren.

Innovationslabor Grüze in Winterthur in der Montagephase | Bilder © Holcim Schweiz
Nachhaltiges Bauen mit Beton
Nachhaltiges Bauen muss alle Lebensphasen eines Gebäudes berücksichtigen – von der Baustoffherstellung über die Planung, den Bau und die Nutzung von Gebäuden bis hin zum Rückbau. Im Vordergrund stehen dabei Strategien zur Abfallvermeidung, Materialeinsparung sowie die Wiederverwendung und das Rezyklieren von Baustoffen. In allen Bereichen sucht und implementiert Holcim zukunftsfähige Baulösungen, oft in Kooperation mit Partnern aus der Forschung, Industrie oder auch Start-ups.
CPC-Technologie

Mittels Steckverbindungen lassen sich die Bauteile zusammensetzen.
Herausforderungen
Die grösste Herausforderung bestand darin, bauspezifisches Know-How auf diesem für die ganze Bauwirtschaft neuem Terrain zu erlangen. Die ungewöhnlichen Materialeigenschaften, aber auch die innovativen, statischen Lösungen erfordern ganz neue Herangehensweisen. Insbesondere erweisen sich die sehr hohen Ansprüche an die Massgenauigkeiten im Millimeterbereich als Challenge.
Bereits die Anforderungen an eine absolut ebene Unterkonstruktion, die für die Herstellung der Elemente nötig ist, sind anspruchsvoll. Die Mitarbeitenden entwickelten dafür einen speziellen Elementtisch, der es ermöglichte, dass die einzelnen Platten mit den Stegen passgenau zusammengesetzt und vergossen werden können.
Das Innovationslabor ist das Resultat einer engen Zusammenarbeit zwischen der Stadt Winterthur, der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Landolt und Holcim Schweiz.