Alterszentrum Gehren, Erlenbach

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8703 Erlenbach,
Schweiz

Veröffentlicht am 14. Januar 2021
Graber Pulver Architekt:innen AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Blick von Südost Alterswohnung mit Terrasse Binnenraum Blick von Nordost Eingangsbereich Südfassade mit dahinter liegendem Rebberg Treppenhaus Westfassade

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Im Spitzli 1, 8703 Erlenbach, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
02.2018
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
79
Grundstücksfläche
7282 m²
Geschossfläche
10'731 m²
Nutzfläche
7874 m²
Gebäudevolumen
37'524 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
25,6 Mio. CHF
Parkplätze
37

Beschreibung

In einer heterogenen Situation leistet die spezifische Form des Projektes räumliche Vermittlung. Das Gebäude fasst die Zimmer im Inneren zu «Häusern» zusammen und gruppiert sie zu einem dorfartigen Konglomerat. Die Fassade aus hellen Faserzement-Elementen verleiht eine festlich textile Erscheinung.

Ausgangslage

Das Alterszentrum liegt zwischen der stark befahrenen Seestrasse und dem dahinterliegenden Rebberg. Weiss verputzte, zeilenförmige Mehrfamilienhäuser aus den 1950er und 60er-Jahren bilden die nähere Nachbarschaft. Die Qualitäten des Areals liegen unter anderem in der guten Fussgängeranbindung an den historischen Dorfkern Erlenbachs, ihre Herausforderungen dagegen in der spezifischen Geometrie der Parzelle und der Lärmproblematik.

Entwurfsidee

Der entwerferische Ansatz fasst die Zimmer bzw. Wohnungen zu «Häusern» zusammen und gruppiert diese zu einem dorfartigen Konglomerat. Man könnte von einem Weiler sprechen – bewohnt von älteren Menschen. Dieses Bild ist in mehrfachem Sinn interessant: als Hort einer sozialen Gemeinschaft, als Raumkonzept, welches im Innern Identität und hohe Aufenthaltsqualität verspricht sowie als ungerichtete Anordnung von Häusern, allseitig orientiert. Ähnlich Wegen und Plätzen bindet ein Binnenraum von wechselnder Breite die «Häuser» auf einer Wohnebene zusammen. Vereinzelte «Lücken» – da liegen die Gemeinschaftsräume – gewähren Ausblicke in die Umgebung. Natürliches Licht dringt über diese Stellen in die Tiefe des Grundrisses.
Der Schwerpunkt bei der Suche nach dem angemessenen architektonischen Ausdruck liegt neben der differenzierten, städtebaulich-volumetrischen Setzung auf der Gliederung und Proportionierung der Fassaden und der Weite der Öffnungen. Dabei kommt der sorgfältigen Detaillierung und Materialisierung grosse Bedeutung zu. Ausgehend vom Weiss als Grundfarbe in Anlehnung an den Schiffsbau und die Architektur der Bootshäuser wurde eine subtile Polychromie für Gebäude und Innenräume entwickelt.

Projektierung

Konstruktiv handelt es sich um einen Massivbau mit Decken und Dach aus Beton und einer hinterlüfteten Fassade aus vorfabrizierten Massivbetonteilen und textilfaserarmierten Feinbetonelementen. Die filigrane Betonfassade aus Feinbeton wird den Ansprüchen an das Erscheinungsbild einer fein strukturierten Fassade in jeder Hinsicht gerecht.

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