Europaallee, Baufeld G, Zürich

 
8021 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 26. Juli 2018
Masswerk Architekten AG + Graber Pulver Architekt:innen AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Lagerstrasse/Gustav-Gull-Platz, 8021 Zürich, Schweiz
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
04.2015
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
11 bis 20
Anzahl Kellergeschosse
2
Anzahl Wohnungen
46
Geschossfläche
41'700 m²
Gebäudevolumen
152'000 m³

Beschreibung

Begrenzt durch Strassenräume und Wohnbauten unterschiedlicher Dimension, Qualität und städtebaulicher Wertung stösst das «Baufeld G» direkt an das 1963 erbaute Stellwerk von Max Vogt und den weiten Gleiskörper der SBB nördlich davon. Die neue Volumetrie reagiert auf diesen städtebaulichen Kontext. Als differenziert ausformulierter Gebäudekörper aus Sockel und zwei kraftvollen Türmen nimmt der Bau den Dialog mit dem Umfeld auf und wird selber markanter Teil der neu entstehenden Silhouette der Europaallee. Der räumliche Versatz der beiden Türme gewährleistet Fernsicht und Visibilität. Zusammen mit den benachbarten Hochhäusern entsteht so ein neuer städtischer Kristallisationspunkt. Das Dach als fünfte Fassade folgt dem Konzept der plastischen Formung; in den Türmen als Fortsetzung der Fassaden und als modellierter Abschluss der Volumetrie.

Die Arkade zur Europaallee und ein gebäudeumlaufendes Vordach widerspiegeln den öffentlichen Charakter des Erdgeschosses und schaffen die angemessene Massstäblichkeit innerhalb der urbanen Dimensionen des Ortes. Am Gustav-Gull-Platz geht die Arkade in eine zweigeschossige geschützte Vorzone über, welche an dieser prominenten Lage eine entsprechend grossstädtische Ausprägung erhält.

Die Präzision der städtebaulichen Setzung und die Volumetrie des Gebäudes werden in einer zurückhaltenden, zeitlos eleganten Architektur und einer sorgfältigen Materialisierung und Detaillierung umgesetzt. Tiefe, geschosshohe Profile aus eloxiertem Aluminium in bronzefarbener Schattierung fassen perforierte Metallbrüstungen und Verglasungen zusammen und bilden eine Art Gitterstruktur, die sämtliche Nutzungseinheiten umschliesst und zusammenhält. Dabei verstärkt das Gitter über die Variierung seiner Maschenweite die perspektivische Wahrnehmung der Gebäudevolumetrie, und es entsteht ein reiches Spiel von Licht und Schatten, welches Tiefenwirkung und tektonisches Relief steigert. Vertikal verschiebbare Fassadenelemente aus perforiertem und gewelltem Blech bilden einen der Fassade entsprechenden, sowohl innovativen wie wirksamen Sicht- und Sonnenschutz.

192064650