Bäretower
,
Schweiz
Veröffentlicht am 28. Februar 2023
Burkard Meyer Architekten
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
32 Stockwerke hoch ragt der Bäretower in Ostermundigen in die Höhe. Das Hochhaus mit der filigran gestalteten Fassade aus Aluminium ist derzeit noch ein Solitär. Doch das schlanke Gebäudeensemble bildet den urbanen Auftakt zur geplanten baulichen Verdichtung der Berner Vorortsgemeinde.
Ausgangslage
Das Zentrum Bären in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Ostermundigen bezweckt eine räumlich qualitätsvolle Verdichtung der Baustruktur, verbunden mit der Schaffung von Mehrwert auf der Ebene des öffentlichen Raums.
Entwurfsidee
Das Hochhaus fügt einen neuen Massstab in das bestehende Siedlungsgefüge ein und setzt ein markantes städtebauliches Zeichen. 32 Stockwerke hoch bildet es gemeinsam mit dem fünfgeschossigen Annexbau und dem dreigeschossigen frei stehenden Kubus einen kleinen Platz. Mit hundert Metern ist der Bäretower das höchste Haus im Kanton Bern und zählt zu den schlanksten Hochhäusern der Schweiz.
Projektierung
Die Projektierung des Bärentowers basiert auf einer Testplanung aus dem Jahr 2011 und stützt sich auf einer Studie der Regionalkonferenz Bern-Mittelland als geeigneter Standort in einer Perlenkette von Hochpunkten in der Region ab. Der Gestaltungsbeirat der Gemeinde Ostermundigen hat die Projektierung massgebend begleitet. Im Zuge der Überbauungsordnung wurde zudem ein Mitwirkungsverfahren der Bevölkerung durchgeführt.
Die Planung ab Phase Bauprojekt wurde im Projektteam als BIM-Projekt mit reduzierten Informationsanforderungen und wöchentlichem Modellaustausch sowie explorerbasiertem Issue-Management abgewickelt.
Realisierung
Die Realisierung des Hochhauses erfolgte in Stützen/Platten-Bauweise in Beton. Der Kern wurde aufgrund seiner minimalen Ausdehnung ohne Kletterschalung erstellt und die Erstellung des Hochhauses erfolgte gerüstfrei und mit Windschild. Die vorfabrizierten Aluminiumelemente der Fassadenbrüstung wurden von innen an vorgängig eingelegte Deckenrandwinkel montiert. Die Fensterelemente sind zwischen die Brüstungselemente geschoben. Absetzpodeste und ein temporärer Fassadenlift gewährleisteten die vertikale Baulogistik.
Besonderheiten
Die filigran gestaltete Fassade aus wechselweise naturbelassenem und bronzefarben eloxiertem Aluminium verwebt Horizontale und Vertikale und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein. Die zweifarbige Materialisierung verleiht dem Bau eine zurückhaltende Eleganz und sorgt je nach Lichtstimmung sowie Tages- und Jahreszeit für ein spannendes Farbspiel. Gerippte, stranggepresste Elemente setzten Akzente in der Horizontalen, zwischen den Fenstern betonen Lisenen die Höhe der Geschosse. Die Fenster sind mal fassadenbündig festverglast, mal mit nach hinten versetzten Fensterflügeln versehen. Sie ergänzen das Spiel mit der Tiefe und prägen die Hülle reliefartig.