
Ersatzneubau «Casa Starviz»
,
Schweiz
Veröffentlicht am 28. November 2023
von Mann Architektur GmbH
Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das über 100-jährige Bündner Wohnhaus in Sagogn war im Lauf der Jahre stark in Mitleidenschaft gezogen und teilweise unfachmännisch saniert worden. Selbst eine Kernsanierung des Bestandes hätte deshalb den heutigen Anforderungen nicht mehr genügt, anstatt dessen realisierte Elisabeth von Mann einen Neubau im Hofstattrecht mit ortstypischem Satteldach. Von Norden erschliesst sich das Wohnhaus in Sichtbetonbauweise über einen von der Strasse zurückspringenden, überdachten Holzanbau.
Ausgangslage
Am Rande des historischen Ortsteils Vitg Dadò, an der Kreuzung von Via Starviz und Via Streia steht das neu errichtete Sichtbetonhaus
Starviz. Die Parzelle des Gebäudes ist nach Süden hin unverbaut und einheimische Obstbäume prägen das Gartenbild. Das Wohnhaus wird vom Norden her über die Via Starviz erschlossen. Über den von der Strasse zurückspringenden, überdachten Vorplatz aus Holz gelangt man indas Entrée.
Entwurfsidee
Der Dachrand lehnt sich mit seinem leichten Überstand an die alte Bausubstanz an. Zurückhaltende Details finden sich in der Gestaltung der Fenster, des Anbaus mit Sockel und des Daches. Der Höhenunterschied der bestehenden Umgebung wird aufgenommen.
Der geschützte Zugang führt wie beim alten Wohnhaus überdacht ins Wohngeschoss. Das nach Süden abfallende Gelände ermöglicht einen Gartenausgang durch das Untergeschoss. Die privaten Räume konnten so geschützt im Obergeschoss untergebracht werden. Die Hauptkubatur des Gebäudes erscheint in einer sorgfältig gewählten Betonstruktur, die sich in Farbe und Material an den Felsen der Bündner Berge orientiert und dem Wohnhaus Charakter und Bodenhaftung verleiht. Der Anbau mit zurückgesetzter Fassade aus horizontaler Bretterschalung ordnet sich dem Hauptgebäude unter und akzentuiert es. Heimisches Holz findet sich auch im Haupthaus wieder, in den Fensterrahmen und in der Verkleidung der zurückspringenden Loggien. Das Zusammenspiel von Holz und Stein wurde vom historischen Vorbild übernommen und neu interpretiert. Für die Dacheindeckung und die Metallarbeiten wurde Kupfer verwendet.
Der Text von von Mann Architektur wurde von Elisa Schreiner publiziert.