Erweiterung Bezirksanlage Winterthur
,
Schweiz
Veröffentlicht am 09. April 2024
Gunz & Künzle Architekt*innen GmbH + Miebach Oberholzer Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die Architektur einer Haftanstalt darf Inhaftierte nicht zusätzlich bestrafen. Andererseits soll die Aussenwirkung den Inhalt genauso wenig verschleiern. Mit einem Raster aus vorfabrizierten Betonelementen tritt der Neubau der Bezirksanlage deshalb möglichst «neutral» in Erscheinung — erstellt in der Zusammenarbeit von Gunz & Künzle Architekt*innen und Miebach Oberholzer Architekten.
Ausgangslage
Die Bezirksanlage Winterthur beherbergt verschiedene Institutionen wie Staatsanwaltschaft, Bezirksgericht, Kantonspolizei und Gefängnis. Die bestehenden Gebäude wurden teilweise saniert, erweitert oder durch Neubauten ergänzt, um den Anforderungen an moderne Justiz- und Sicherheitseinrichtungen gerecht zu werden. Die Integration der Jugendanwaltschaft in die Anlage war Teil des Erweiterungsprojekts. Die Lage des Wettbewerbsperimeters an der Lindstrasse zwischen Altstadt und Gleiskorridor stellt städtebauliche und betriebliche Herausforderungen dar, die in der Planung berücksichtigt wurden.
Entwurfsidee
Das städtebauliche Konzept der Bezirksanlage Winterthur betont einen öffentlichen Charakter und schafft grosszügige Aussenräume. Die offene Fassadengestaltung reflektiert Transparenz und Zugänglichkeit. Nachhaltigkeit ist ein zentrales Anliegen, das sich in der Planung und Ausführung widerspiegelt. Durch eine klare Volumetrie und eine sensible Integration in die Umgebung entsteht ein architektonisch ansprechendes Ensemble, das sowohl funktional als auch gestalterisch überzeugt. Die Gestaltung berücksichtigt die Bedürfnisse der Nutzer und die Anforderungen an eine moderne, humane Haftanstalt. Die Planung erfolgte unter Berücksichtigung der Effizienz, Flexibilität und langfristigen Nachhaltigkeit des Gebäudes.
Projektierung
Die Projektierung der Bezirksanlage Winterthur basierte auf einer engen Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Parteien. Regelmässige Sitzungen und ein detailliertes Planlieferprogramm gewährleisteten einen reibungslosen Ablauf. Qualitätssicherung und Risikominimierung standen während der gesamten Ausführungsphase im Fokus. Durch eine frühzeitige planerische Durchdringung wurden potenzielle Probleme identifiziert und gelöst. Die enge Abstimmung zwischen Bauherrschaft, Planungsteam und ausführenden Unternehmen ermöglichte eine effiziente Umsetzung des Projekts.
Das Projekt von Gunz & Künzle Architekt*innen zusammen mit Miebach Oberholzer Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Sabrina Hobi publiziert.