Gewerbehaus Flüelastrasse

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8048 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. April 2025
BS + EMI Architektenpartner AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025

Stirnfassade mit Sheds, Wendeltreppe und Lifttüren auf die umlaufenden Balkone Büroräume der Stiftung PWG im 6. Obergeschoss Mittige Erschliessung eines Gewerbegeschosses Gewerberaum in einem Obergeschoss Gewerberaum mit Überhöhe zum Einbau von Galerien Gewerberaum mit Überhöhe mit Galerien Gewerberaum in einem Obergeschoss mit Zugang zum Balkon Dachgarten der Büroräume der Stiftung PWG

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Flüelastrasse 16, 8048 Zürich, Schweiz
Fertigstellung
12.2024

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
1
Grundstücksfläche
1185 m²
Geschossfläche
4438 m²
Gebäudevolumen
17'420 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
14,0 Mio. CHF

Beschreibung

Das Letzi-Quartier ist ein grosses Entwicklungsgebiet der Stadt Zürich. Die Transformation an der Flüelastrasse begann mit der Überbauung James, erfährt aktuell mit dem Koch-Areal eine signifikante Verdichtung, die mit der Siedlung Dennlerstrasse weitergeht. Das Büro- und Gewerbehaus Flüelastrasse 16 trägt zu einem gemischt genutzten Stadtteil bei. Mit einem einfachen Baukörper schliesst es als Kopfbau die geschlossene Reihe von Gewerbebauten an der Flüelastrasse ab.

Das Haus umfasst vier Geschosse für eine gewerbliche Nutzung. Sie lassen sich flexibel in Mieteinheiten von rund 60 bis 460 Quadratmeter teilen. Das vierte, überhohe Geschoss erlaubt zudem eine innere Verdichtung über den Einbau von Galerien. Die obersten zwei Geschosse mit Büronutzung nehmen den neuen Sitz der Stiftung PWG auf. Während die Gewerbegeschosse über umlaufende Balkone verfügen, haben die Büros Zugang zu einer Dachterrasse, gestaltet von Ganz Landschaftsarchitekt*innen.

Das Tragwerk besteht aus einem robusten Betonskelett mit vier Tragachsen. Eines der acht Raumfelder nimmt die vertikale Erschliessung auf. Das Skelett ist mit dämmendem, selbsttragendem Einsteinmauerwerk eingefasst. Grosse Lochfenster belichten die hohen Innenräume und prägen den architektonischen Ausdruck an der Strasse. Sein charakteristisches Gesicht erhält das Haus über die Stirnfassade mit den beiden Sheds, der Wendeltreppe und den Lifttüren auf die umlaufenden Balkone.

Das ursprünglich industriell und gewerblich geprägte Letzi-Quartier entwickelt sich zunehmend zu einem gemischt genutzten Stadtteil, in dem weiterhin produziert wird, aber auch immer mehr Wohn-, Schul- und Sport- sowie Freizeitangebote aufweist. Das Projekt für ein Gewerbe- und Dienstleistungshaus der PWG fügt sich selbstverständlich in diese Situation ein und bestärkt die charakteristische Mischnutzung des Quartiers. Im Gegensatz zu seinem Vorgängerbau öffnet sich das neue Haus zu seiner Umgebung. Es belebt das Quartier und fördert durch eine heterogene Mieterschaft Vielfalt und Austausch.

Der Ersatzneubau zeigt sich als einfacher, prismatischer Baukörper auf rechteckiger Grundfläche, der an die bestehende Zeile anschliesst und diese als etwas höheren Kopfbau abschliesst. Dementsprechend wird die maximale Gebäudehöhe von 25 Metern ausgeschöpft. Das Gebäude respektiert mit dem Anschluss an die Zeile die geschlossene Bebauung entlang der Flüelastrasse und bildet wiederum eine geschlossene Strassenflucht aus. Die Adressierung erfolgt analog den Bestandsbauten an der Flüelastrasse. Der Eingang am Gebäudeeck betont den Abschluss der Zeile.
Der architektonische Ausdruck des Ersatzneubaus mit einer schlichten Lochfassade und gemauerten, verputzten Wandflächen ordnet sich selbstverständlich in den Bestand anonymer Gewerbebauten ein. Sein charakteristisches «Gesicht» erhält der Neubau über die abschliessende Südfassade und das kompositorische Zusammenwirken von Balkonen, gewendelter Aussentreppe aufs Dach, Lifttüren und den zwei Dachsheds.

Das Haus besitzt eine kompakte Bauweise mit einfachem und robustem Tragwerk in Stahlbetonbauweise. Im Sinne der Gewerbebauten aus der Mitte des 20. Jahrhunderts lässt sich das Gewerbehaus aufgrund der Anordnung von Erschliessung und Tarifstruktur sowie der hohen Nutzlasten beispielsweise zu Wohnungen, Büros oder Lager umnutzen. 

Das Projekt von BS+EMI Architektenpartner wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Jeannine Bürgi publiziert.

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