Givaudan - Zurich Innovation Center

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8310 Lindau,
Schweiz

Veröffentlicht am 31. März 2020
Bauart Architekten und Planer AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Süd-Ostansicht mit renaturtierter Kempt Ostfassade Haupterschliessung über Beletage Hochinstallierte Laborwelten Foyer, Cafeteria, Bibliothek und Oberlicht Gleisblick Südende Atrium Grünraum - Zitrusgarten im 1. Obergeschoss Lounge Foyer und Cafeteria

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Kemptpark 50, 8310 Lindau, Schweiz
Fertigstellung
01.2019
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Grundstücksfläche
23'200 m²
Geschossfläche
21'500 m²
Nutzfläche
10'200 m²
Gebäudevolumen
96'000 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
80,0 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
300

Beschreibung

Neubau Forschungs- und Laborgebäude für Givaudan mit 300 Büro- und Laborarbeitsplätzen, Speziallaborbereichen und Pilotanlagen. Atriumbereich für informellen Austausch, mit Ausstellungsflächen, Bibliothek und Cafeteria, dazu Empfangsbereich, Konferenzräume, Sitzungszimmer und Auditorium.

Ausgangslage

Die Firma Givaudan ist der weltweit grösste Hersteller von Aromen und Duftstoffen. Seite Ende 2018 steht ihr neuer Standort für Forschungs und Produktentwicklung auf dem Maggi-Areal im zürcherischen Kemptthal. Die Lage ist geschichtsträglich: Hier schuf Julius Maggi 1886 mit der nach ihm benannten Würzsosse einen kulinarischen Klassiker. Der Produktionsstandort im engen Tal der Kempt wuchs, renommierte Architekten schufen hochwertige Industriebauten. Dementsprechend war der markante Bestand auch der Ausgangspunkt für das neue Forschungszentrum am südlichen Rand des Areals.

Entwurfsidee

Innerhalb eines über einen langen Zeitraum entwickelten Industrieareals – das ehemaliges Maggi-Areal - entsteht ein Forschungs- und Entwicklungsgebäude, das Zurich Innovation Center für den Weltkonzern Givaudan SA. Selbstredend waren im hochdotierten Wettbewerbsverfahren innovative Ansätze gefragt.

Als Teil eines Ganzen fügt sich das Forschungs- und Laborgebäude ZIC in den (historisch) gewachsenen Kontext ein. Der Neubau übernimmt die charakteristischen Bebauungsregeln des Areals, folgt den raumprägenden topografischen Linien und nimmt die raumbildenden Geometrien der inneren Arealachse auf. Mit dem dunklen, zweimal gebrannten Klinker als dominierendem Material und der Strukturierung der Fassade wird ebenfalls an der vorhandenen, denkmalgeschützten Industriearchitektur der bestehenden Bauten angeknüpft.

Zentrales Element im Projekt ist das Atrium. Einerseits dient es der Verbindung der beiden Neubaukörper und der Bestandsbauten. Andererseits stellt das Atrium die funktionale und die räumliche Verbindung über alle Geschosse her. Das zenital belichtete Raumkontinuum wird zum Herz der gesamten Anlage mit klarer Identität und hohem Erkennungswert.

Projektierung

Im ZIC sind unterschiedlichen Abteilungen und Nutzungseinheiten untergebracht mit einer jeweils auf die Bedürfnisse zugeschnittenen Infrastruktur. Um den spontanen Austausch unter den Forschenden zu fördern, wurden die Begegnungszonen der Labor- und Büroflächen mit Bezug zum Atrium angeordnet.

Realisierung

Das regelmässige, raumbildende Tragwerk prägt die innenräumliche Qualität und bietet eine grosse Nutzungsflexibilität. Die weitgehend stützenfreien, unterschiedlich tiefen Büro- und Laborflächen werden seitlich, klammerartig von grosszugig dimensionierten Steigzonen erschlossen. Die dazwischenliegende Fläche kann frei bespielt und ohne kostenintensive Eingriffe an neue Entwicklungen angepasst werden.

Bauart hat das komplexe und anspruchsvolle Bauprojekt erfolgreich als Generalplaner geführt. Erfolgsfaktoren waren eine gute Einbindung der beteiligten Planer, ein professionelles Termin- und Kostenmanagement und ein konstruktiver, auf Respekt und Vertrauen basierter Dialog mit der Bauherrschaft.

Besonderheiten

Die Nachhaltigkeit hatte in der Planung wie auch in der Realisierung einen hohen Stellenwert und wurde sehr umfassend beachtet. Entsprechend der internationalen Positionierung von Givaudan wurde der Neubau nach dem international bedeutendsten Nachhaltigkeitslabel LEED v4 geplant und auf der Stufe Gold zertifiziert.

Das bis zu 18 Meter hohe Atrium wird von sieben zwölf Meter hohen bepflanzten Säulen durchmessen. Die Pflanzsäulen wurden inklusive der Pflanzenleuchten eigens für dieses Projekt entwickelt.

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