Haus E

 
8800 Thalwil,
Schweiz

Veröffentlicht am 09. November 2017
entrée Architekten und Ingenieure AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
8800 Thalwil, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
07.2016

Gebäudedaten nach SIA 416

Grundstücksfläche
1444 m²
Geschossfläche
1428 m²
Nutzfläche
985 m²
Gebäudevolumen
5268 m³

Beschreibung

Privatsphäre, Lichtführung, Aus- und Durchsicht bestimmen den Baukörper. Die zurückhaltende Materialisierung und reduzierte Ausgestaltung aller Anschlussdetails, verleihen dem Volumen skulpturalen Charakter.

Vorgaben:
Aus –und Durchsicht trotz erwünschter Privatsphäre, Berücksichtigung der örtlichen Schall-Problematik, konsequente, geschossweise Trennung der internen Nutzungen sowie eine sinnvolle Reaktion in Bezug auf die Besonnung und die Aussichtsseite des Grundstückes, waren die bestimmenden Parameter der Entwurfsaufgabe.

Situierung des Gebäudekörpers:
Ein L-förmiger Gebäudekörper entwickelt sich entlang der Nord und Ostgrenze und bildet einen rechteckigen, geschützten Aussenraum zur Süd/Westseite. Die beiden Achsen des «L» bilden an ihrem Schnittpunkt den internen Hauptorientierungsort des Gebäudes, an derselben Stelle befindet sich auch die vertikale Erschliessung, sowie der Mittelpunkt des Kreises für die Nord-Westliche Abrundung des Gebäudes.

Zugang, Erschliessung Interne Raumaufteilung:
Die Erschliessungsseite/Bergseite offenbart dem Betrachter einen zurückhaltenden Kubus mit einer uniformen Verkleidung hinter der sich Nebenräume und die Zufahrt zur Parkierung befindet, sowie der gedeckte Tunnel zum Haupteingang des Gebäudes. Nach dem Öffnen der 2-flügligen Eingangstüre wechselt die Szenerie , der Blick wird frei durch das ganze Gebäude Richtung Ost auf den Zürichsee, man befindet sich in einer offenen, transparenten Wohnsituation die mit der introvertierten Aussenansicht kontrastiert. Die natürlichen Terrainverläufe finden ihren Niederschlag auch im Innern des Gebäudes. Die nachvollziehbaren Niveauunterschiede der verschiedenen Räume, in Abhängigkeit zu ihrer Grösse und Lage, helfen diese, trotz offener Grundrissgestaltung, zu definieren und ihrer behaglichen Wohnlichkeit zu zuführen. Die Lichtführung durch die sorgfältig gewählten Fensteröffnungen/Verblendungen ist ein weiterer, wichtiger Teil zur Unterstützung der verschiedenen Raumqualitäten in private Rückzugs-Zonen und transparente Offenräume.

In der vertikalen sind die Geschosse konsequent in ihre verschiedenen Nutzungen unterteilt:
Untergeschoss > Technik, Parkierung
Erdgeschoss > Schlafgeschoss Kinder, Gäste
Obergeschoss > Wohngeschoss, Essen, Begegnung Aussenräume Ost/West Pool
Dachgeschoss > Rückzugsort Eltern, Schlafen/Bad/Ankleide, Terrassen West und Ost

Aussenräume:
Die Obergeschoss/Wohnebene mit dem geschützten Aussenraum zur Süd-Westseite sorgt durch die ebenerdigen, rahmenlosen Fensteröffnungsmöglichkeiten für eine optimale Verzahnung vom Innen -zum Aussenraum. Die fliessenden Übergänge schaffen neue Raumbezüge die den Lebensbereich in die Umgebung erweitern und dank der sensiblen Gestaltung der Aussenräume trotzdem ein stimmiges Mass an Geborgenheit und Privatspähe sichert. Das auch auf dieser See-abgewandten Seite die Seesicht gewährleistet ist, verdanken wir der beidseitigen Verglasungen des östlichen Gebäuderiegels. Die Höherlegung des Infinity –Pools profitiert speziell von diesem Effekt und ermöglicht auch während dem Bad den Sichtbezug zum Zürichsee.
Da die Immissionsseite (Seite Ost, Zürcherstrasse) gleichzeitig auch die Seeseite ist, wurde ein Teil der entsprechenden Ost-Terrasse vor dem Essbereich mit einer Schallschutzverglasung versehen, die die Metallstruktur der Fassade unauffällig weiterführt und einen schallgeschützten Bereich, als Aussenraum, auch zur Seeseite ermöglicht.

Allg. formale Ausgestaltung:
Die zurückhaltende Materialisierung und reduzierte Ausgestaltung aller Anschlussdetails, verleihen dem Volumen skulpturalen Charakter. Mit der sensiblen Anpassung an die vorhandenen Geländesprünge, die auch im Inneren des Gebäudes aufgenommen werden, fügen sich die stattlichen Kuben harmonisch in die Umgebung ein und unterstützen die Verzahnung der Innen –und Aussenräume.
Berg und Aussichtsseite zeigen trotz gleicher Struktur zwei überraschend unterschiedliche Gesichter und reagieren auf die verschiedenen Anforderungen der Umgebung und Orientierung.
Zur Bergseite formal beruhigt und minimalistisch kubisch, zur Seeseite vielschichtig und transparent. Die Gebogene Fassade zur Aussichtsseite verbindet die differenten Formensprachen, stiftet dem Gebäude eine überzeugende Identität und findet seinen Dialog zum allgegenwärtigen See.

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