KEDA Kulinarisches Erbe der Alpen I Culinarium Alpinum

 
6370 Stans,
Schweiz

Veröffentlicht am 17. April 2023
Rothen Architektur GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Innenhof Kloster Gewölbekeller, späterer Sprinzkeller Ehemaliges Refektorium, jetzt Gastraum Fassadensanierung, Erhalt der Patina Räume der Schule Ehemalige Klosterzelle, jetzt Studierzimmer Ehemalige Klosterzelle Umgestaltung Nasszellen Neue Abschlüsse Treppenhäuser Verbindungsgänge in den Zimmergeschossen Sanierung Klosterzellen, Umnutzung als Hotelzimmer Festsaal, ehemalige Bibliothek Verbindungsgänge, ehemaliges Kloster Westfassade Stegverbindung Festsaal-Gartenzimmer

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
08.2020
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Grundstücksfläche
6526 m²
Geschossfläche
34'157 m²
Nutzfläche
1715 m²
Gebäudevolumen
10'570 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
11,0 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
20
Parkplätze
18

Beschreibung

Umnutzung Kloster – Kompetenzzentrum des kulinarischen Erbes der Alpen: KEDA ist ein Weiterbildungszentrum, in dem regionale Kulinarik und Esskultur vermittelt wird. Die Gemeinschaftsgastronomie ist eine wesentliche Zielgruppe, ebenso Berufsfachleute, für die ein Weiterbildungsangebot besteht.

Ausgangslage

Zustand der Klosteranlage und Umgang mit denkmalpflegerisch wertvollen Elementen: Das Kloster im heutigen Zustand ist wesentlich geprägt von der grossen Umbaumassnahme von 1907/08 und der Erweiterung von 1924. Frühere Elemente des Vorgängerbaus sind kaum erhalten, bis auf einige Elemente im Klosterkeller. Die Klosteranlage ist in der vorliegenden Form dem frühen 20. Jahrhundert zuzurechnen. Einige gestaltprägende Elemente aus der Zeit 1907 sind bis heute erhalten und waren gut rückführbar.

Entwurfsidee

Der vorgefundene Zustand des Klosters und die denkmalpflegerisch wichtigen Bauteile lassen sich gut mit dem geplanten Nutzungskonzept in Einklang bringen. Die gestaltprägenden, strukturell erhaltenswerten Räume lassen sich teils mit wenig Mitteln instand stellen (Treppenhäuser, Erschliessungsgänge, Fassade, einige Zellen) und sind für die Räume der Geschäftsidee wesentlich. Bereiche, die ohnehin stark überformt sind, können weiterverwendet und in dem neuen Konzept gut integriert werden. Je nach Raumnutzung und Repräsentativität der Räume erfolgt eine unterschiedliche Sanierungstiefe. Grundsätzlich soll der ursprüngliche Charakter des Klosters erhalten bleiben. Diejenigen Räume, die die Geschäftsidee repräsentieren, werden gestärkt, ihr Charakter wird herausgearbeitet durch die Verwendung von stimmungsvollen, haptischen Materialien. Zwischen einzelnen Räumen wie Gastraum und Küche werden Verbindungen geschaffen. Die Kellergewölbe werden zurückgeführt auf ihren rohen, archaischen Ausdruck. Ausstellungs- und Büroräume werden architektonisch aufgewertet, ihre Lichtführung optimiert und das Multimediaangebot ergänzt. In Räumen wie den Ateliers, den Verkehrsflächen und den gut erhaltenen Mönchszellen um den Innenhof herum wird nur mit wenig Mitteln saniert und die ursprünglichen Spuren werden belassen. Diese Räume sind denkmalpflegerisch wertvoll und sind entsprechend sorgfältig und mit nur wenigen Eingriffen saniert worden.

Projektierung

Alle Eingriffe werden mit rohen, direkten Materialien ausgeführt. Ziel ist es, die neuen Elemente sichtbar vom Bestand abzuheben und nicht zu versuchen, sich an den Bestand anzugleichen. Die Materialien unterstützen das Ambiente in den Räumen. Sanierungsmassnahmen an der äusseren Hülle sind dort vorgesehen, wo es momentan nötig ist. Dort kann jedoch mit gezielt eingesetzten Mitteln, einem durchgehenden Fensterersatz, eine hohe Aufwertung der äusseren Erscheinung erreicht werden. Der Sonnenschutz wird instand gestellt, sodass das Kloster in seiner ursprünglichen Erscheinung erhalten bleibt.

Besonderheiten

Freiraumkonzept: Getreu der kapuzinischen Lebensweise nach Zweckmässigkeit, Schlichtheit und Demut erfolgt eine sanfte und zurückhaltende Sanierung mit wenigen neuen, aber wichtigen Eingriffen. Das Gebäude bleibt jedoch in seiner heutigen Struktur und in den wesentlichen Elementen wie Klostermauer, Stützmauern, Treppen und Brunnen erhalten.
Die übergeordnete Zielsetzung ist die Ertüchtigung der Anlage, um sie vielfältig und langfristig nutzen zu können. Räume und Beziehungen werden definiert und gestärkt, um eine möglichst neutrale, nutzungsoffene Grundlage für die zukünftigen Bedürfnisse und Betreiber bereitzustellen.

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