KIM Wohnhaus Swisslife
,
Schweiz
Veröffentlicht am 05. April 2024
BDE Architekten
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024
Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die 208 Wohnungen in der von BDE Architekten entwickelten Überbauung in Winterthur entwickeln sich je nach Lage und Ausrichtung in drei unterschiedlich tiefen Gebäudeflanken. Regelmässig angeordnete Erker zur Sulzerallee, weit auskragende Balkone im Gartenhof, auskragende Balkone im Westen und unbeheizte Wintergärten im Süden gliedern das Ensemble. Auf zwei Untergeschosse und ein Erdgeschoss in Massivbauweise folgen die Obergeschosse in Holzsystembauweise mit Brettsperrholzdecken und Schüttung sowie tragenden Wänden und Holzskelettkonstruktion. Die Fassade ist im Innenhof sowie strassenseitig in den Obergeschossen als Holzständerwand mit hinterlüfteten Klinkerriemchen ausgeführt. Ein feines Netz aus roten Metallprofilen zeichnet geschosshohe und raumbreite Felder und ordnet die Fassade in einem wohnlichen Massstab. Das Gebäude erfüllt alle Anforderungen der 2000-Watt-Gesellschaft.
Ausgangslage
Die klar gegliederten Gebäudevolumen nehmen die Sprache des Quartiers Neuhegi auf, dessen Charakter von neuen Wohnbauten und älteren Industrie- und Gewerbebauten geprägt ist. Jedes Haus steht für sich und entwickelt je nach Eigentümer und Nutzung eine eigene Identität. In der Gesamtheit der Neubauten entsteht ein zusammenhängender Stadtkörper, der sich wie selbstverständlich in das Entwicklungsgebiet Neuhegi einfügt. Die Dichte und das Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe bieten das Potenzial für ein vielfältiges und lebendiges Quartier.
Entwurfsidee
Neun Treppenhäuser erschliessen die Wohngeschosse, deren Grundrisse sich je nach Lage und Ausrichtung in drei unterschiedlich tiefen Gebäudeflanken und dem Kopf zum Platz entwickeln. Nach Süden reagieren die Grundrisse auf die Immissionen. Regelmässig gesetzte Erker zur Sulzerallee, weit auskragende Balkone im Gartenhof, auskragende Balkone zur Solarstrasse im Westen und unbeheizte Wintergärten zum Platz im Süden gliedern das Haus und eröffnen vielfältige Ausblicke.
Der private, räumlich gefasste Aussenraum jeder Wohnung ergänzt als Rückzugsort den Kanon von öffentlichen Gassen und Plätzen und halböffentlichen Gartenhöfen. Die 31 Wohnungen pro Geschoss bilden in ihren Grössen von 2,5 bis 5,5 Zimmern und in ihren räumlichen Qualitäten und Ausrichtungen eine Vielfalt, die den Bedürfnissen einer breiten Mieterschaft gerecht wird. Die Wiederholung des Grundrisses vom 1. bis zum 6. Obergeschoss ermöglicht eine wirtschaftliche Gebäudestruktur mit vertikal durchlaufenden Installationen.
Entlang der Sulzerallee und an den Gebäudeecken sind Gewerbeflächen angeordnet. An der Westseite befinden sich zweiseitig orientierte Wohnungen auf zwei Ebenen mit direkter Erschliessungsmöglichkeit von der Solarstrasse. Im Südflügel werden ebenfalls zweiseitig zum Platz und Hof orientierte Wohnungen angeboten. Alle Wohnungen profitieren von derRaumhöhe im Erdgeschoss.
Projektierung
Nachhaltige Materialien und ein gutes Wohnklima werden durch Raumhöhen von 2,6 Metern ergänzt. Der Holzbau wurde im Werk komplett mit Fenstern und Einzelraumlüftern vorfabriziert. Die Just-in-time-Lieferung und die schnelle Montage auf der Baustelle sind weitere wesentliche Merkmale für die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit des Gebäudes. Das Gebäude wurde nach Minergie-P zertifiziert. Die gesamte Planung und Koordination erfolgte in BIM.
Das Projekt von BDE Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.
Besonderheiten
Planung im BIM Verfahren