Mehrfamilienhaus Pappelweg

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4132 Muttenz,
Schweiz

Veröffentlicht am 09. April 2024
Staehelin Meyer Architektur AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Obergeschoss - Küche Essen Obergeschoss - Wohnraum Erdgeschoss - Wohnraum Erdgeschoss - Wohnraum Obergeschoss - Badezimmer Obergeschoss - Küche Essen Wohnen Detail

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Pappelweg 30, 4132 Muttenz, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
03.2024

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
5
Grundstücksfläche
1205 m²
Nutzfläche
850 m²
Gebäudevolumen
4740 m³

Beschreibung

Das Mehrfamilienhaus mit fünf Wohnungen im Stockwerkeigentum wurde am Pappelweg in Muttenz realisiert. Alle Wohnungen verfügen über grosszügige Gartensitzplätze im Erdgeschoss oder Terrassen in den Obergeschossen und teilen sich eine gemeinsame Autoeinstellhalle. Der Neubau ist als Minergie-P-Gebäude zertifiziert. Besonderen Wert legten Staehelin Meyer auf eine hervorragende Gebäudehülle. Die Kombination aus Wärmegewinnung mittels Sole-Wasser-Wärmepumpe, Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung sowie einer leistungsstarken Fotovoltaikanlage zur Eigenstromerzeugung minimiert den ökologischen Fussabdruck und schont die vorhandenen Ressourcen.
Raumhohe Verglasungen in Kombination mit einer filigranen, dunkel lasierten Holzverkleidung generieren allseitig lichtdurchflutete Wohnräume und schaffen wechselnde Bezüge zum Aussenraum. Aus den umlaufenden Betonbändern der Fassade entwickeln sich Balkone, Pergolen, Vordächer und Pflanztröge. Die Gebäudestruktur ermöglicht flexible Grundrisse, die mit geringen Eingriffen an die individuellen Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner*innen angepasst werden können.

Ausgangslage

Eine Studie mit einem Um- und Ersatzneubau-Szenario zeigte auf, dass das in die Jahre gekommene, energetisch ineffiziente und im Ausdruck beliebige Mehrfamilienhaus aus den frühen 1960er-Jahre nur mit tiefsten Eingriffen zu sanieren wäre. Der Ersatzneubau nutzt die Baulandreserve optimal aus und schafft Platz für fünf Eigentumswohnungen verschiedener Grössen und Typologien.

Entwurfsidee

Die polygonale, gegen Norden spitz zulaufende und abfallende Parzelle erweist sich in der Entwurfsphase als besondere Herausforderung und resultiert in einem mehrfach abgestuften Baukörper. Die neue Dachform – bestehend aus einem asymmetrischen Giebeldach, beidseitig flankiert von einem Flachdach – prägt den Charakter des Neubaus und interpretiert eine bestehende Bebauung von Burckhardt Architekten am Ende der Sackgasse neu.
Aus umlaufenden Fassadenbändern aus Sichtbeton entwickeln sich Balkone, Pergolen, Vordächer und Pflanztröge und schaffen für alle Wohneinheiten private und differenzierte Aussenräume. Raumhohe Verglasungen generieren in Kombination mit einer filigranen, dunkel lasierten Holzfassade allseitig lichtdurchflutete Wohnräume und ergeben wechselnde Bezüge zum Aussenraum.

Projektierung

Die Antwort auf den Wunsch verschiedener Wohnungsgrössen zwischen zwei und sechs Zimmern ist ein komplexer Dreispänner im Erdgeschoss sowie eine horizontale und vertikale Verzahnung der grossen Etagenwohnung im Obergeschoss mit der Maisonettewohnung des Dachgeschosses.
Fliessende Raumabfolgen machen die Wohnungen entlang ihrer Fassaden über die ganzen Längen erlebbar, wobei die aussen angeschlagenen Fenster tiefe Futter generieren und Sitznischen bilden.
Als Kontrast zu den Mineralischen Oberflächen der Decken und tragenden Wände aus Sichtbeton und dem aufs Korn geschliffenen Unterlagsboden prägen Schreiner- und Wandelemente aus Seekiefer den Charakter der Wohnungen im Innern.

Das Projekt von Staehelin Meyer Architektur wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Valentin Oppliger publiziert.

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