Mehrfamilienhaus Schönbodenweg

1778 von 3771

 
8640 Rapperswil SG,
Schweiz

Veröffentlicht am 06. Februar 2024
Ziegler+Partner Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
10.2023
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
7

Beschreibung

Der Abdruck des Gebäudes erinnert an einen Schmetterling. Seine Platzierung geht auf den vorhandenen Quartiercharakter ein und schreibt diesen zeitgemäss weiter. Diagonal gesetzte Wohnhäuser prägen die ortsbauliche Situation, die effektive Länge der Häuser ist dadurch schwer zu fassen. Immer wieder entstehen spannende Durchblicke zum Nachbarn. Ein direktes Gegenüber wird weitgehend vermieden.

Projektierung

Über einen einladenden Kiesplatz mit Amberbaum gelangt man auf der Ostseite zum Hauszugang. Der Platz wird von einem eingeschossigen, komplett in Holzbauweise errichteten Velo- und Entsorgungshaus gefasst. Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels ist das Wohnhaus durch ein Hochparterre vom Gelände abgesetzt, das Untergeschoss liegt nicht vollständig im Erdreich. In der Mitte des Baukörpers befindet sich die vertikale Erschliessung mit Treppenhaus und Lift. Links und rechts davon erstrecken sich, analog zum Vorbild aus dem Tierreich, zwei Flügel mit dreiseitig belichteten Wohnungen.
Die Raumfolge innerhalb der Wohnungen führt über das Entrée in die grosszügige Küche. Halb eingezogene, stützenfreie Balkone zonieren den Ess- und Wohnbereich. Der Blick wird automatisch auf die Aussicht gelenkt und schweift weiter in den angrenzenden Freiraum beziehungsweise auf den nahen Zürichsee. Das Dachgeschoss ist entsprechend der Bauordnung auf zwei Seiten vom Baukörper zurückversetzt. Dadurch entstehen attraktive Dachterrassen für zwei Maisonettewohnungen. Diese zeichnen sich durch einen Schlafbereich im Erdgeschoss und einen Wohn- und Essbereich im Dachgeschoss mit fantastischer Weitsicht aus.

Realisierung

In enger Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft wurde eine nachhaltige und identitätsstiftende Materialisierung angestrebt. So strahlt das Sichtbeton-Treppenhaus mit prominenter Signaletik durch die raffinierte Schalung eine fast textile Haptik aus. Durch die offene Treppe fällt Tageslicht zwischen die Kunststeinstufen und durchdringt das gesamte Treppenhaus. Aussen wird der Baukörper durch die Welleternitbänder in hellem Jadegrün optisch zusammengezogen, überdachte Aussenräume werden Teil der Gesamtskulptur und kippen trotz vermeintlich fehlender Balkonstütze optisch nicht weg. Die senfgelben Senkrechtmarkisen heben sich vom Gesamtbild ab und kontrastieren zusammen mit dem Velohaus die elegante Fassade in Grau und Grün.

Das Projekt von Ziegler+Partner Architekten wurde für den Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.

192230952