Ökoquartier Plaines-du-Loup – Teil B
,
Schweiz
Veröffentlicht am 25. März 2025
Pont 12 Architectes SA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025
Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Stadt- und Landschaftsplanung; eine urbane Form.
Das Stadtstück B (PUB) vereint vier Eigentümer um eine grosse Wiese herum. Diese Freifläche ist grosszügig bepflanzt und wird von einer Promenade und einem Sickergraben durchzogen, der das Regenwasser aller benachbarten Gebäude sammelt.
Das Gebäude grenzt an die Grand Pré und hat im Süden einen freien Blick auf die Edith-Burger-Strasse, die als Fussgängerzone dient und mit Bäumen bepflanzt ist. Die Fussbereiche der Gebäude sind im Freien und begrünt. All diese Freilandaussenanlagen tragen zur Atmung der Böden und zur sommerlichen Frische bei. Die urbane Form des Gebäudes bestätigt die Ausrichtung der Rue Edith-Burger und faltet sich auf der Seite der Grand Pré freier in Facetten, was an den organischen Aspekt dieser Wiese erinnert. Das Gebäude ist in drei Stufen gegliedert, die zwei Öffnungen nach Süden zulassen, so dass die Sonne bis zur grossen Wiese vordringen kann. Die Facetten des Volumens sorgen für eine reduzierte Wahrnehmung des Massstabs des Gebäudes und treten in einen Dialog mit den benachbarten Architekturen. Die geometrische Freiheit vermeidet zu konfrontative Vis-à-Vis, begünstigt diagonale Stadtansichten und vervielfältigt die Aussichtspunkte.
Programm
Die 96 Wohnungen sind über fünf vertikale Zirkulationen verteilt, wobei jeder Treppenabsatz zwischen drei und fünf Wohnungen verteilt. Im Erdgeschoss befinden sich die Gemeinschaftseinrichtungen, bestehend aus Lobby, Briefkästen, Waschküche, Kinderwagen-/Fahrrad- und Technikräumen. Das Gebäude steht auf dem Boden und passt sich der Topographie so weit wie möglich an, wodurch unnötige Erdbewegungen vermieden werden. Das Fehlen von Untergeschossen und Kellern wird durch grosszügige Abstellräume in den Wohnungen kompensiert.
Typologie
Alle Wohnungen verfügen über mindestens zwei Orientierungen, entweder in den Ecken oder zu zwei Dritteln durchgehend. Daher profitieren alle Wohnungen von einer optimalen Sonnenausrichtung (nach Süden oder Westen). Die Wohnungen sind alle um eine Loggia in einer Ecke angeordnet.
Architektonischer Ausdruck
Das Spiel der Volumen wird durch eine von Horizontalen dominierte Komposition unterstrichen, die durch die Loggien am Ende jeder Seite verlängert werden. Die Fensterbänke und Stürze ziehen sich über alle Fassaden und bilden Notenlinien, auf denen die Öffnungen wie Noten angeordnet sind. Die Fenster der Zimmer und Loggien sind in grosszügigen Durchbrüchen zusammengefasst, die auf diesen Notenlinien «gleiten», die Musik passt sich den Konturen des Gebäudes an. Die architektonische Handschrift fügt sich in den rationalistischen Lausanner Kontext der 1930er Jahre ein.
Das Projekt von Pont 12 wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Estelle Gagliardi publiziert.