Piansecco SAC Hütte
,
Schweiz
Veröffentlicht am 21. März 2023
Studio Gendotti SA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Erweiterung und Umbau einer Berghütte, die den heutigen Anforderungen an Funktionalität und Komfort der Gäste gerecht wird. Die Wahl der Materialien berücksichtigt die Kriterien der Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit. Im ganzen überwiegt der natürliche Charakter der Materialien im Geist einer ortsgebundenen Architektur.
Ausgangslage
Das Projekt betrifft den Umbau und die Erweiterung der 1995 gebauten Piansecco SAC-Hütte im Bedrettotal auf einer Höhe von 1982 m ü. M. Ziel des Projektes war es, eine Bergunterkunft zu schaffen, die den heutigen Anforderungen der Gäste gerecht wird: insbesondere kleinere gemütliche Zimmer anstelle der grossen Schlafräume.
Entwurfsidee
Projektkonzept:
Der bestehende Stahlbetonbau wurde umgenutzt und an der Ost- und Südseite erweitert. Mit dem Ziel, eine einheitliche Gestalt und eine klare standortbezogene Identität zu erreichen, wurde das neu entstandene Gebäude durch funktionelle, technologische und energetische Massnahmen auf den aktuellsten Stand gebracht. Die Terrasse längs der Westfassade und Erweiterung der Stahlbetonmauer an der der Nordfassade – zum Schutz vor Lawinen – binden das Ganze in die Landschaft ein; bedingt durch Höhenlage und Erreichbarkeit wurden die Ausführungsprozesse und Methoden sorgfältig geplant und koordiniert.
Projektierung
Konstruktion:
• Fundamentplatte, Terrasse und Lawinenschutzmauer aus Stahlbeton;
• Vorgefertigte Holzkonstruktion für die Erweiterung: Aussenwände mit Mineralwolle isoliert, und Innentrennwände: Innenverkleidung mit Dreischichtplatten (Tanne)
• Holzelementdecken
• Um den Bauablauf zu rationalisieren und möglichst unabhängig von den Wetterbedingungen zu ermöglichen wurden die vorgefertigten Elementen per Helikopter geliefert
• Hinterlüftete Fassade mit unbehandelten rohen Lärchenbretter
• Heizung und Warmwasservorbereitung unter Berücksichtigung der aktuelle Energieeffizienz
• Wärmepumpe mit Erdsonden sowie kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung
• Bodenbeläge: Naturstein (Gneis) in Gemeinschaftsräume und Holzparkett im Schlafbereich
Die Wahl der Materialien erfolgte nach folgenden Kriterien:
• Umweltverträglichkeit
• Versorgungsnähe (Holz: Lärche und Tanne; Naturstein: Gneis)
• Umweltschutz (ohne Oberflächenbehandlung)
• Schadstofffrei (Gesundheit der Gäste und Hüttenwarte)
Realisierung
Im Grossen und Ganzen ist das Gebäude aussen und innen vom natürlichen Charakter der Materialien und ihren Oberflächen geprägt, ganz im Geiste einer evokativen kulturell an den Ort gebunden Architektur.
Die Volumengestaltung und die Konstruktionswahl wurden vom gezielten Einsatz der Ressourcen und Mitteln geprägt, um sowohl bei der Realisierung als auch bei der Wartung der Hütte eine finanzielle Nachhaltigkeit zu erzielen.