Schulhaus Bachtal Ennetbaden

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5408 Ennetbaden,
Schweiz

Veröffentlicht am 08. April 2024
Kummer Schiess Architekten
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Fassade Lernlandschaft Vordach Pausenplatz Fassade Pausenplatz Kontext Situation Durchgang Eingangshalle Treppenturm und Durchgang Treppenturm Garderobe und Erschliessung Schulzimmer Gruppenraum Warmwasserhub Technisches- und textiles Gestalten Kindergarten

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Grendelstrasse 9, 5408 Ennetbaden, 5408 Ennetbaden, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
10.2023

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Geschossfläche
3739 m²
Nutzfläche
2455 m²
Gebäudevolumen
13'505 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
14,8 Mio. CHF

Beschreibung

Kummer / Schiess haben in Ennetbaden eine Schule um zehn Klassenzimmern, zwei Kindergärten, eine Aula und eine Bibliothek erweitert. Das Projekt ging aus einem 2018 ausgeschriebenen selektiven Wettbewerb als Sieger*in hervor und wurde im Oktober 2023 fertiggestellt.

Ausgangslage

Die Schule ist ein reizvolles Ensemble aus verschiedenen Epochen. Die Gebäude umschliessen eine Geländeterrasse und bilden bergseitig einen gut gefassten Hofraum. Die Schule umfasst Kindergarten, Unter- und Mittelstufe. Die Schule der Gemeinde Ennetbaden brauchte mehr Raum, zudem war das Schulhaus 37 sanierungsbedürftig. Der zusätzliche Schulraum sollte in einem Ersatzneubau für das Schulhaus 64 untergebracht werden. Das Schulhaus 37 sollte saniert werden – inklusive Erdbebenertüchtigung und neuer Haustechnik.

Entwurfsidee

Der Neubau führt die Kantenbebauung der Geländeterrasse der Schulanlage fort. Er schliesst mit einem Vordach an sein Nachbargebäude an. Als Reaktion auf seiner Position dreht er sich gegen Westen aus der Bebauungsregel aus und orientiert sich stirnseitig in Richtung Baden und Limmatbogen. Dadurch wird die Pausenplatzfläche vergrössert, Aussichten und Durchsichten in die nahe und ferne Umgebung zugelassen. Er spannt eine maximale Länge auf und definiert dadurch die Pausenplatzfläche. Innen- und Aussenräume werden präzise aufeinander orientiert. Die nördliche Lernlandschaft und der Pausenplatz verbindet eine breite Treppe durch den Neubau.
Der Neubau liegt geschickt im Terrain, drei Geschosse sind terraineben erschlossen. Davon profitieren die Werkräume im Untergeschoss, der Zugang für die Schüler*innen des Neubaus am Pausenplatz mit der Schülerbibliothek sowie der Kindergarten. Der Durchgang ist als gedeckte Pausenhalle mit Sitzstufen und Ein- / Durchblicken ins Foyer und die Bibliothek formuliert. Selbstbewusst verbindet das aussenliegende Treppenhaus alle Geschosse sowie die Lernlandschaft mit dem Gebäude. Die Topografie wird in allen Aspekten erlebbar. Die Schulgeschosse greifen als Einbünder mit Garderobenerschliessung und angelagertem Treppenhaus auf erprobte Schulhaustypologien zurück. Durch die klare Gebäudestruktur ist eine sehr hohe Flexibilität in der Nutzung entstanden, welche der Schule Raum für Entwicklung gibt.

Projektierung

Die Tragkonstruktion des schlanken Gebäudekörpers entwarfen die Architekt*innen als fünf gestapelten Hallen in vorgefertigten Betonrahmen, die räumlich auf die Gebäudeausrichtung Bezug nehmen und eine maximale Flexibilität ermöglichen. Alle vertikalen Elemente legten sie entsprechend an die Aussenseiten des Gebäudes: die Haustechnik liegt in aufgefalteten Stirnwänden und das Treppenhaus vor der Längsfassade wirkt wie ein Aussichtsturm. Am Tragwerk nur angehängt wurde eine leichte, gewellte und ausgestellt wirkende Gebäudehülle. Schaltbare Räume im Innern und eine zurückhaltende, materialeigene Farbigkeit erlauben den Schulkindern und Lehrpersonen eine maximale Aneignung.

Das Projekt von Kummer / Schiess Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Valentin Oppliger publiziert.

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