
Schulkomplex Riant-Pré
,
Schweiz
Veröffentlicht am 31. Januar 2023
maage sàrl
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die neue Schule liegt am südwestlichen Rand Lausannes. Das Programm umfasst zwölf Grundschulklassen für Kinder der Primar- und Sekundarstufe und beinhaltet eine Gesundheitsgruppe mit Psychologie, Psychomotorik, Logopädie und Schulsozialarbeit, eine Turnhalle und einen Kinderhort mit 84 Plätzen. Die Obergeschosse bestehen aus Holz, die Erd- und Untergeschosse aus Stahlbeton. Die Materialien sind an den Fassaden ablesbar. Die Dächer sind teils begrünt und teils mit Solaranlagen ausgestattet. Helle, wasserdurchlässige Bodenbeläge und Pflanzflächen in den Pausenhöfen sollen verhindern, dass sich die Oberflächen im Sommer zu stark aufheizen.
Ausgangslage
Das Quartier Les Fiches, in dem sich die neue Primarschule befindet, ist ein neuer Stadtteil im Norden von Lausanne an der wichtigen Achse der Route de Berne. Die Quartierstruktur basiert auf Überlegungen, die der städtischen Dimension Rechnung tragen, indem sie verschiedene Gemeinschaftseinrichtungen miteinander verbindet. Das Ensemble zeichnet sich durch eine parzellenartige Bebauungsmorphologie aus, die sich ähnlich einem Würfel über das Gebiet verteilt. Sie besteht aus elf Sektoren, die ihrerseits Gegenstand von Architekturwettbewerben waren.
Entwurfsidee
Das Projekt zeichnet sich durch die Anordnung in zwei kompakten Baukörpern aus. maage Architekten entschieden sich für eine Aufteilung des Programms für die Schule und den Hort, um eine sinnvolle Anordnung auf dem Grundstück mit seiner schwierigen Form vorzuschlagen. Im Norden schirmt ein kleines zweigeschossiges Gebäude für die Kindertagesstätte die Einfahrt zur Tiefgarage in diesem Teil des Quartiers ab. In der Mitte gliedert das viergeschossige Collège die verschiedenen schulischen und öffentlichen Bereiche des Quartiers. Eine öffentliche Promenade quert das Schulgelände und den überdachten Pausenhof und verbindet den Süden des Viertels mit der Metrostation Fourmi.
Die Schule behauptet sich als «Dreh- und Angelpunkt» am Eingang des Viertels und organisiert es mit einem subtilen Gleichgewicht zwischen den für die Kinder reservierten Bereichen und seiner Öffnung für Fusgänger. Eine überdachte Passage im Herzen der Schule gibt den Blick auf die sportlichen Aktivitäten in der darunter liegenden Sporthalle frei.
Projektierung
Das Schulgebäude ist kompakt und hat einen Grundriss von 30 mal 30 Metern. Es besteht aus einem Untergeschoss, Erdgeschoss und drei Obergeschossen. Die Sporthalle befindet sich im Untergeschoss und ist doppelt so hoch wie das Erdgeschoss. Durch ihre zentrale Lage auf dem Gelände, ihre Parzellenmorphologie, ihre Grundrisse und das Spiel mit den Öffnungen in den Fassaden bietet die Schule Klassenräume mit unterschiedlichen Qualitäten in Bezug auf Ausrichtung, Aussicht und Proportionen, wobei in jedem Raum ein ähnlicher Ausbaustandard herrscht.
Das Untergeschoss und das Erdgeschoss sind aus Beton, die Obergeschosse aus Holz. Die Geschossdecken bestehen aus einer Holz-Beton-Verbundkonstruktion. Das Erdgeschoss ist als Sockelgeschoss aus Betonfertigteilen ausgebildet. Die hinterlüfteten Fassaden der Obergeschosse bestehen aus einer Holzverschalung mit werkseitig vorvergrauter Oberflächenbehandlung.
Der Vorplatz bietet einen mit grossen Bäumen bepflanzten Erholungsraum, der den Nord-, Ost- und Westhof als separate Teilräume definiert. Die Hanglage des Grundstücks wurde als Entwurfsprinzip genutzt, um unterschiedliche Räume für die verschiedenen Nutzungen zu schaffen.