Siedlung Buchegg

6 von 21

 
8057 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 03. August 2018
Duplex Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018

Ansicht Bucheggplatz Buchegg Hof Aussicht Ansicht Hofwiesenstrasse Durchblick Hof-Einblick Fassade Küche Küche Wohnen Balkon Eingang Treppenhaus

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Hofwiesenstrasse/Bucheggstrasse/Rötelstrasse, 8057 Zürich, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
02.2018
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
110
Grundstücksfläche
9800 m²
Geschossfläche
17'300 m²
Nutzfläche
10'550 m²
Gebäudevolumen
57'650 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
42,4 Mio. CHF
Parkplätze
64

Beschreibung

Städtebau und Wohntypologie
Die Baugenossenschaft Waidberg entschied 2010 die bestehende Siedlung aus den 1930er-Jahren abzureissen, um mittels Konkurrenzverfahren einen Ersatzneubau zu realisieren. Mit dem Studienauftrag sollte eine städtische Setzung für das gesamte Areal gefunden werden, welche die Frage nach der Anordnung der Aussenanlagen und der Erschliessung an dieser hoch lärmbelasteten Lage beantwortet.
Der topografische Sattel Milchbuck – Bucheggplatz ist ein hochwertiges Wohngebiet mit homogener Bebauungsstruktur, das aber durch eine Hauptverkehrsachse unterteilt wird. Zu den Strassenzügen als verbindendes Element kommen grosszügige, innere Grünräume und weit verzweigte Wegnetzte hinzu, die für das Quartier wesentlich sind. Mit minimalem Fussabdruck besetzen drei Winkelgebäude den Perimeter. Die Gebäude begleiten die Strassenräume entlang der Hofwiesenstrasse, Rötelstrasse und Seminarstrasse; es entstehen ortstypische Gebäudelängen. Gleichzeitig bilden die Häuser ein markantes Gesicht zum Bucheggplatz. Durch das Abrücken von der Baulinie fokussiert der Kopfbau auf das Zentrum des Bucheggplatzes und kräftigt dessen Präsenz bereits im heutigen Zustand.

Die Lärmbelastung des Baufeldes wird zum Entwurfsgenerator. Zum lauten Äusseren wird die Abwicklung minimiert und eine urbane Strassenfassade entwickelt. Öffentlichere Räume wie Küchen, überhohe Esszimmer und Treppenhäuser beleben die Strassenfluchten und bilden einen harten «Rücken» der die privaten Wohnbereiche schützt. Der Grundriss wird dabei so verdreht, dass frontale Einblicke in die gegenüberliegenden Wohnungen vermieden werden und ein Gefühl von Weite entsteht. Richtung Süden öffnen sich die Wohnungen vor einer grossen, zusammenhängenden und vom Strassenlärm isolierten Freifläche zur Weite der Stadt.

Fassade und Konstruktion
Konstruktiv ist das Haus als klassischer Betonskelettbau geplant, der jedoch zeitgleich mit der vorgefertigten Holzpanelfassade erstellt wurde. Die beschleunigte Bauweise wie auch der mangelnde Umschlagplatz auf dem Areal waren nebst den ökologischen Anforderungen wichtige Entscheidungstreiber. Durch die Kombination von statischer und wärmedämmender Funktion weist die Holzpanelstuktur bei vorgegebener Dicke der Gebäudehülle eine beispiellose thermische Effizienz auf. Folgerichtig wurde mit dem Minergie P Standard zertifiziert. Aussen wurde die Panele mit einem mineralischen Strukturputz versehen. Verschiedene Oberflächenbearbeitungen wie Rechen kreuzweise oder Besenstrich unterstützen den textilen Ausdruck der gewebten Fassade. Die bewegte, rhythmisierte Fassade mit ihren unterschiedlichen Tiefen folgt spielerische der Regel einer dreiteiligen Stadtfassade. Die Schatten formen die räumliche Dimension der Architektur. Sie sind Schatten sind immer in Bewegung und deshalb verändern sie die Wahrnehmung die Fassadentiefe permanent.

Holzbau
Die drei Häuser sind in Mischbauweise gebaut. Die Fassade der Obergeschosse besteht aus bis zu 10 x 3.5 Meter grossen, vorfabrizierten Holzbauelementen, welche mit dem Baufortschritt versetzt wurden. So konnte das Baugerüst mit der Gebäudehöhe mitgezogen werden. Die tragenden Betonstützen wurden in eine vordefinierte Position im Holzbauelement gesetzt, so war eine hohe Genauigkeit ermöglicht. Die Holzbauelemente dienten zusätzlich als Stirnabschalung für die nächste zu betonierende Betondecke. Dank dieser Hybridbauweise, bei der die tragende Stütze in der Ebene der Holzbauelemente platziert ist, konnte die Fassadenstärke minimiert werden. Durch die Kombination von statischer und wärmedämmender Funktion weist die Holzpanelstruktur eine sehr hohe thermische Effizienz auf. Die Holzbauelemente sind bis zu 10 x 3.5 Meter gross.

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